03.09.2020 | Am 22. August fand eine gemeinsame Aktion der NaturFreunde Berlin und der BUNDjugend Berlin statt. Am Wittenbergplatz trafen sich 15 Aktivist*Innen vor dem KDW, um die verstärkte Auslastung des Planeten zu kritisieren.
Der Earth-Overshoot-Day (zu Deutsch Erdüberlastungstag) weist darauf hin, dass an diesem Datum die natürlich innerhalb eines Jahres nachwachsenden Ressourcen verbraucht sind und damit für das restliche Jahr der Bestand von Wäldern, Tieren und fruchtbaren Boden gefährdet wird. Schuld daran haben der kapitalistische Wachstumsgedanke und ein maßloser Konsum, besonders der ständig steigende Konsum und die Herstellung von Einweg- und Wegwerfprodukten.
Doch die Verursachenden sind auch wie im kapitalistischen System üblich nicht die, die den größten Schaden nehmen (werden). Während in den Staaten des Globalen Nordens argentinisches Steaks angeboten werden, für die in Südamerika der Regenwald abgeholzt wurde, wird nicht nur der Klimawandel beschleunigt, sondern auch die Lebensgrundlage von zahllosen Lebewesen und die Kultur der Ureinwohner*innen zerstört. Die immense Steigerung der Fleischproduktion in Südamerika hat zu einer Vertreibung der indigenen Bevölkerung geführt. Die NaturFreunde fordern deshalb die deutliche Einschränkung der Exporte von Fleisch aus den Staaten der EU und den Staaten aus Südamerika in die EU. Die Forderungen nach einer Preisregulierung durch den Markt wird nicht zu einer sozialen und ökologischen Agrarpolitik führen. Wenn die Ressourcen knapper, und damit auch teurer werden, wird sich eine reiche Person diese trotzdem noch leisten können, anders als die Ärmeren.
Es wurde ein Aktionsbild geschaffen, bei dem der sogenannte Globale Norden und der sogenannte Globale Süden an einem Tisch gemeinsam Kuchen aßen. Dabei erhielt der Globale Süden ein winziges Stück während der Globale Norden sich schon den zweiten und dritten Kuchen bestellte.
Die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen ist gerade bei der Klimakrise unerlässlich, da gerade hier mehrere Perspektiven nötig sind, um die beste Lösung zu finden. Gerade eine Vernetzung mit auf Antirassismus, Feminismus und Postkolonialismus spezialisierte Gruppen muss gefördert werden.
Johnathan Deisler