Die offene Werkstatt wendet sich an Schulkinder, Jugendliche und experementierfreudige Erwachsene. Wir werden mit den Techniken Schablonieren und Stempeldruck auf Stoff beginnen und damit einen Einstieg in eigene kreative Gestaltungsmöglichkeiten für einen nachhaltigen Umgang mit Textilien bieten. Dafür werden vorrangig vorhandene Kleidungsstücke, Reste und Altkleider verwendet. Es wird eine schöne Auswahl an Stempeln, Schablonen, Stoffresten und weiteren Materialien zur Verfügung gestellt. Zunächst werden wir mit einfachen, kleineren Einzelmotiven auf Stoffstücken üben, wie die Farben mit speziellen Pinseln und Schablonen aufgetragen werden und wie man die Motive mit Stempel auf den Stoff bringen kann. Dann werden die Teilnehmenden komplexere größere und kombinierte Muster, Motive, Texte und ganze Bilder drucken. Dabei kann nach Belieben mit dem Arrangement der Motive und dem Mix verschiedener Techniken experimentiert werden. Mit etwas Übung können wir nun Beutel, Kissenbezüge, Shirts, Jeans, Lampenschirme o. ä. gestalten. Jugendliche und Erwachsene erhalten dann die Möglichkeit, eigene Schablonen und Stempel herzustellen. Dieses kreative Rüstzeug bietet Zugang, unzählige und sehr facettenreiche Ideen und Vorstellungen umsetzen zu können.
Schablonen haben eine lange Geschichte von den Anfängen des handwerklichen Stoffdruckes und der Dekorationsmalerei über die industrielle Verwendung bis zu den Bauhauskünstlern (Paul Klee, Wassily Kandinsky) und den Künstlern der Pop art, die den, aus der Schablonentechnik entwickelten, Siebdruck mit Schablonendruck kombinierten. Hier seien vor allem Andy Warhol, Roy Lichtenstein, James Rosenquist und Sigmar Polke genannt. Die Schablonen wurden dabei erstmals vom versteckten Hilfsmittel zum Stilmittel. Wir kennen alle die Beispiele besonders gut gelungener Graffiti – Kunst. Einige frühe Vertreter sind hier der New Yorker David Woynarowicz, der Amsterdamer Herman Brood und der Kölner Günther Zahn. Besonders berühmt sind heute die Arbeiten des Künstlers Bansky, welcher mit seinen Arbeiten vorrangig politische Aussagen transportiert. In der offenen Werkstatt können wir nun selbst ein paar freche Ratten oder andere „Biestigkeiten“ kreieren.
Die offene Werkstatt kann bei Bedarf weiter ausgebaut werden, weitere Techniken anbieten und saisonale Themen und Bedürfnisse berücksichtigen. Einigen Beispiele seien hier kurz genannt:
- Dekorationen aus Naturmaterial und Verpackungsmüll herstellen
- bildnerisch und plastisch mit Papier (Altpapier) und Papmaché arbeiten
- Flecht- und Knüpfarbeiten mit Alttextilien und Resten
- Windlichter, Fensterdekorationen mit Transparentpapier
- Blumenschmuck aus Stoffresten
- Makramee
Grundanliegen der offenen Werkstatt ist es, Spaß bei der gemeinsamen Entwicklung eigener Kreationen wider einer Wegwerfgesellschaft zu vermitteln, die Kompetenz zur Beurteilung des letzten Schreies zu steigern und dabei ein paar absolute Lieblingsteile zu schaffen.