21.08.2018 | Unter dem Motto „Energetisch SINNVOLL sanieren und den Mietenwahnsinn stoppen“ organisierte der Berliner Energietisch eine Aktion vor der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Zu dem Termin hatte der Energietisch auch Senatorin Kartrin Lompscher eingeladen, die den anwesenden Teilnehmenden an der Aktion Rede und Antwort stand.
Bei der Aktion wurden der Senatorin Lösungsvorschläge gegen die zunehmende Vertreibung von Mieter*innen aus ihren Wohnungen durch drastische Mieterhöhungen überreicht. Diese Miterhöhungen werden häufig mit „energetischer Modernisierung“ begründet.
Der Berliner Energietisch machte deutlich, dass eine sinnvolle, ökologische und sozial verträgliche energetische Sanierung des Berliner Wohnungsbestandes dringend notwendig ist, wenn das Ziel, dass bis Mitte des Jahrhunderts der Ausstoß an Treibhausgasen in Berlin um mindestens 85 % zurückgehen soll, erreichbar wird. Da rund die Hälfte der Berliner Emissionen durch das Heizen unserer Wohnungen entstehen, muss vor allem der Wärmebedarf massiv gesenkt werden.
Wenn aber bisher in Berlin Gebäude energetisch saniert wurden, war der Beitrag zum Klimaschutz bestenfalls überschaubar. Stattdessen nutzen viele Vermieter*innen die Gebäudesanierung als Vorwand für massive Mietsteigerungen.
Der Berliner Energietisch fordert Klimaschutz – ohne Verdrängung und sieht das auch in einem globalen Kontext. Das Bündnis für eine demokratische, soziale und ökologische Energieversorgung hat jetzt einen Lösungskatalog für Maßnahmen auf Landesebene erstellt.
Darin fordern die Initiator*innen des Volksentscheids von 2013 unter anderem
- die tatsächlichen Energieeinsparungen am Bau besser zu überprüfen
- nur noch warmmietenneutrale Sanierungen zuzulassen
- einen wirksamen „Klimabonus“ für einkommensschwache Haushalte
- Landesprogramme für sozialverträgliche und ökologisch anspruchsvolle Sanierungen
Für den Berliner Energietisch hatten die Koordinator*innen Uwe Hiksch (NaturFreunde Berlin) und Judith Dellheim (Berliner Energietisch) der Senatorin mehrere Fragen gestellt, die sie den Anwesenden beantwortete.