18.03.2018 | Dies ist die Übersetzung des europaweiten Aufrufes zu den Protesten gegen Rassismus und rechte Parteien. Hier der englische Aufruf.
Der Internationale Tag gegen Rassismus wurde von der UNO im Jahr 1966 eingeführt, um dem Massaker von Sharpeville in Südafrika im Jahr 1960 zu gedenken. Dort waren 69 Protestierende gegen die rassistischen Passgesetze des Apartheid-Regimes auf offener Straße getötet und weitere 178 verletzt worden. Zur Erinnerung an das Massaker rief die UNO-Vollversammlung alle Staaten und Organisationen zur Teilnahme an einem Aktionsprogramm zur Bekämpfung von Rassismus und rassistischer Benachteiligung auf.
Heute stehen wir vor einem massiven Anstieg des Rassismus in der ganzen Welt. Migrant*innen und Geflüchtete werden zu Sündenböcken für die Auswirkungen der Kürzungspolitik gemacht. Das Anstacheln antimuslimischer Hysterie in der Presse hat zu einem dramatischen Anstieg islamfeindlicher Übergriffe geführt, vor allem auf muslimische Frauen, die sich zu erkennen geben. Trumps Einreiseverbot für Muslime, sein rassistisches Projekt einer Mauer an der mexikanischen Grenze und seine Weigerung, Demonstrationen von Faschisten und Vertretern einer weißen Herrenideologie zu verurteilen, haben ein Klima des Rassismus und der Angst quer durch die USA geschaffen. Und in Europa erleben wir den Aufstieg der FPÖ in Österreich, des Front National in Frankreich, der AfD in Deutschland, von Jobbik in Ungarn, der »Partei für Freiheit und Demokratie« DSSS in Tschechien und erst kürzlich die nationalistische Demonstration in Polen. Das Wiederaufleben der extremen Rechten erfordert eine ernsthafte und koordinierte Anstrengung, um sie wieder zurückzudrängen. Die von rechten Politikern und Medien geförderte Feindseligkeit gegen Geflüchtete und Roma schlägt oft in Gewalt um. Antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus greifen auf dem ganzen Kontinent um sich.
Um den Aufstieg des Rassismus zu stoppen, brauchen wir eine gemeinsame Bewegung aller Menschen, die ihn ablehnen. #MarchAgainstRacism bietet die Chance, diese Bewegung zusammenzuführen und zu zeigen, dass wir unsere Stimme erheben. Angesichts dieser historischen Herausforderung müssen wir die diesjährigen Aktionen zu den bisher größten ausbauen.
Schluss mit der Stigmatisierung von Minderheiten! Stoppt Antisemitismus und Islamfeindlichkeit! Refugees Welcome!
Es sind Versammlungen und Demonstrationen in vielen europäischen Städten geplant. Letztes Jahr gab es Demonstrationen u.a. in London, Paris, Berlin, Athen, Amsterdam und Wien. Dieses Jahr haben weitere Städte ihre Teilnahme zugesagt, auch in den USA.