23.06.2017 | Die Aussagen im Koalitionsvertrag zum Hauptstadtflughafen BER sind enttäuschend. So schließt die Koalition eine Erweiterung des BER „über das bisher beschlossene Maß“ nicht aus, „wenn der BER diese aus eigener finanzieller Kraft erwirtschaften kann“. Auch die Zusage eines Nachtflugverbotes von 22 – 6 Uhr wurde von der Koalition nicht festgeschrieben. Regelmäßige Lärmpausen sind hier zu wenig.
Flugzeuge sind das umweltschädlichste Verkehrsmittel und werden trotzdem staatlich hoch subventioniert. Durch die hohen Wachstumsraten im Flugverkehr entwickelt sich der Flugverkehr zum immer größeren Klimakiller. Die klimaschädlichen Abgase beim Flugverkehr haben wesentlich stärkere Auswirkungen auf dem Treibhauseffekt wie die Abgase auf dem Boden. 14 Prozent der Klimalasten Deutschlands entfallen auf den Flugverkehr.
Die NaturFreunde erwarten von einer ökologisch orientierten Verkehrspolitik, dass sie sich für eine Reduktion der Flugbewegungen einsetzt und eine Verlagerung von Verkehr auf die Schiene aktiv befördert. In Berlin sind über 20 Prozent aller Ziele von den Berliner Flughäfen mit der Bahn heute schon in unter fünf Stunden Fahrzeit erreichbar, fast 45 Prozent aller Ziel in unter sieben Stunden Fahrzeit. Ziel einer ökologisch orientierten Flughafenpolitik muss die drastische Reduzierung von Flugbewegungen sein. An diesem Ziel werden wir den neuen Senat messen.
aus: WanderfreundIn 01-17