19.09.2021 | Rund 20.000 Menschen trafen sich am Alexanderplatz, um gemeinsam für eine sozialgerechte Mietenpolitik in Berlin und ganz Deutschland zu demonstrieren. Aufgerufen hatten das bundesweite „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“, die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ und die Kampagne „Mietenstopp! Auch die NaturFreunde Berlin beteiligten sich am lautstarken Protest.
Schon seit einigen Jahren sind die Mieten vor allem in der Bundeshauptstadt kaum mehr zu bezahlen. Die großen Wohnungskonzerne spekulieren mit dem Wohnraum an der Börse und sind vor allem ihren Aktionären verpflichtet. Die Kosten dafür tragen die kleinen Mieter*innen. Mit verschiedensten Tricks werden die Mieten Jahr für Jahr immer teurer und der rechtliche Rahmen für Mieterhöhung wird voll ausgereizt. Die Politik schaut seit Jahren zu und auch Berlins rot-rot-grüne Regierung, unter Führung der SPD, spielt beim Thema bezahlbare Mieten keine rühmliche Rolle.
Doch Mieter*innen wehren sich nun immer häufiger gegen diese Ungerechtigkeiten. Die Demonstrant*innen forderten im Rahmen einer sozialgerechteren Mietenpolitik einen bundesweiten Mietenstopp und eine Deckelung der Mieten. Außerdem verlangten viele Plakate die Vergesellschaftung der 13 größten Wohnungskonzerne in Berlin. Um die politische Umsetzung bemüht sich die Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“. Sie rufen dazu auf beim Volksentscheid am 26.09 in Berlin mit „JA“ zu stimmen.
Die NaturFreunde setzten sich außerdem für eine ökologische Wende im Mietenkosmos ein. Denn der Schutz der Umwelt und eine sozialere Mietenpolitik schließen sich keinesfalls aus. Im Gegenteil sie bedingen sich sogar. Die Wohnungskonzerne werden die Kosten für die dringend benötigten energetischen Sanierungen der Häuser auf die Mieter*innen abwälzen. Eine ökologische und soziale Gestaltung der Wohnsituation kann also nur im Zusammenspiel aus Mieter*innen und Staat geschehen und muss dringend auf außenstehende profitorientierte Konzerne verzichten.
Luis Friedrich