25.10.2021 | Es war ein großartiges Erlebnis. Mehr als 100.000 Menschen gingen in Berlin zum Globalen Klimastreik auf die Straße, um gemeinsam für eine klimagerechte Politik auf die Straße zu gehen. Auch die NaturFreunde Berlin waren mit einem eigenen Block dabei. Gemeinsam mit den anderen Umweltverbänden hatten sie sich getroffen um gemeinsam einen „NGO-Block“ im Rahmen der riesigen Demonstration zu bilden. Die Demonstrierenden trafen sich vor dem Bundestag auf dem Platz der Republik um dann gemeinsam in einer großen Runde durch die Berliner Innenstadt, vorbei über Unter den Linden Bahnhof Friedrichstraße, Reinhardstraße zurück zum Bundestag zu laufen. Mit vielfältigen, kreativen und abwechslungsreichen Schildern zogen die Demonstrierenden durch Berlin und machten deutlich, dass sie mit der bisherigen Politik der Bundesregierung in keiner Weise zufrieden sind.
Auf den Schildern wurden eine Energiewende und eine Verkehrswende für eine klimagerechte Zukunft eingefordert. Auf vielen Schildern engagierten sich die Demonstrierenden für eine gerechte Politik zwischen den Staaten des Globalen Nordens und des Globalen Südens. Auch die NaturFreunde zeigten mit ihrem Banner „Amazonas retten! EU-Mercosur-Abkommen stoppen!“ ihre Solidarität mit den Klimaaktivist*innen in den Staaten des südlichen Amerikas und forderten eine sofortige Beendigung der neoliberalen Freihandelspolitik von EU und Bundesregierung ein.
Mit dem Hashtag #AlleFürsKlima waren ganze Schulklassen, Kita-Gruppen, Beschäftige aus Geschäften und Betrieben aber auch die Großeltern mit ihren Enkel*innen zur Demonstration gekommen. Gemeinsam machten die Demonstrierenden klar, dass die nächste Legislaturperiode für die Klimaentwicklung in den nächsten Jahrzehnten wichtig sein wird, und forderten eine konsequente Klimapolitik ein.
Mit einem bundesweiten Bündnis haben die Umweltverbände für die Beteiligung an dem Globalen Klimastreik geworben. Gemeinsam fordern sie von der zukünftigen Regierung, dass sie:
- spätestens 2030 aus der Kohle aussteigt und dafür sorgt, dass Menschen für Kohle nicht ihr Zuhause verlieren.
- die Erneuerbaren auf mindestens 80 Prozent Anteil am Bruttostromverbrauch bis 2030 natur- und sozialverträglich ausbaut. Sie muss Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen und in Alternativen zu fossilem Gas, wie zum Beispiel grünen Wasserstoff, investieren.
- in attraktiven öffentlichen Nahverkehr und in die Fahrradinfrastruktur investiert, alle neuen Autobahnprojekte stoppt und ein festes Datum für ein sozialverträgliches Ende der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren bei PKWs festlegt. Unser Vorschlag ist ein Ausstieg vor 2030.
- sich für eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft mit fairen Preisen für Erzeuger*innen sowie eine artgerechte und flächengebundene Tierhaltung einsetzt. Sie muss zudem die Agrarsubventionen überwiegend an ökologische Leistungen knüpfen.
- jetzt eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft einleitet und in klimafreundliche Technologien und Prozesse investiert, statt weiter klimaschädliche Wirtschaftszweige zu subventionieren.
- für gute Löhne sorgt und einen solidarischen Sozialstaat schafft, damit Strom, Wohnen, Lebensmittel und Mobilität klimafreundlich und gleichzeitig für alle bezahlbar sind.
- für Klimagerechtigkeit im Globalen Süden einsteht und die deutsche Klimafinanzierung bis 2025 mindestens verdoppelt.
- sich gegen klimaschädliche Abkommen wie CETA und das EU-Mercosur-Abkommen einsetzt, private Schiedsgerichte ablehnt und gemeinsam mit möglichst vielen EU-Staaten aus dem Energiecharta-Vertrag aussteigt, durch den Konzerne vor geheimen Schiedsgerichten gegen die Stilllegung fossiler Kraftwerke klagen können.
Die NaturFreunde sind Mitglied im Koordinierungskreis für die Unterstützung des Klimastreiks und haben mit vielfältigen Aktionen aktiv mitgeholfen, den bundesweiten Klimastreik möglich zu machen.
Informationen zu den Aktivitäten des Bündnisses der Umweltverbände findet Ihr hier: https://www.klima-streik.org/infos/buendnis
Informationen zum Globalen Klimastreik findet Ihr hier: https://fridaysforfuture.berlin/