12.08.2019 | Ein breites Bündnis aus Organisationen der Friedensbewegung hat sich anlässlich der Jahreshauptversammlung des Rüstungskonzerns Rheinmetall AG im Berliner Maritim-Hotel in der Stauffenbergstraße zu einer Protest-Aktion vor dem Hotel getroffen. Unter dem Motto „Auf zivile Produkte umstellen! Waffenexporte stoppen!“ trafen sich die Aktiven, um gegen die unverantwortliche Politik des Panzer-Herstellers Rheinmetall zu protestieren. Auch die NaturFreunde Berlin haben sich aktiv an der Aktion beteiligt.
Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungskonzern. Im Jahr 2018 setzte der Konzern 3,22 Milliarden Euro mit Kriegsmaterial um. Seine Gewinne erzielt der Konzern vor allem mit Panzern, Kanonen, Munition, Bomben, Elektronik und Ausrüstungen. Aufgrund der Aufrüstung in vielen Staaten der Welt steigerte Rheinmetall seinen Profit um 46 %. Die Aktionär*innen erhalten 23,5 % mehr Dividende pro Aktie als im Vorjahr. Der Auftragseingang war 90 % höher als im Vorjahr, so dass der Wert für noch nicht abgearbeitete Rüstungsaufträge mit fast 8,6 Mrd. Euro so hoch ist wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht.
Rheinmetall-Produkte sind in vielen Kriegen der Welt im Einsatz. Die Leopard-2-Panzer mit ihren Rheinmetall-Kanonen haben im nordsyrischen Afrin völkerrechtswidrig gemordet und werden bis heute in der Region eingesetzt. Im Jemen bombardieren Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit Bomben, die Rheinmetall in Italien produziert hat. Für die NaturFreunde Berlin hat Uwe Hiksch die Moderation der Kundgebung vor der Aktionärsversammlung übernommen. Er forderte die Bundesregierung auf, Rüstungsexporte endlich zu verbieten.
aus: WanderfreundIn 02-2019