21.08.2019 | Auch in diesem Jahr waren die NaturFreunde als Kooperationspartner der VVN-BdA, der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen“ am großen Fest am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park mit einem Info-Stand beteiligt. Zum 74. Jahrestages des Sieges über den Faschismus an der Macht hatte die Berliner VVN-BdA wieder zu einem großen Fest mit viel Musik und interessanten Reden geladen.
Für Millionen Menschen, Opfer der nazistischen Diktatur kam dieser Tag zu spät; für Jüd*innen, Sinti und Roma, Homosexuelle und Zwangsarbeiter*innen. Zu spät aber auch für Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen, Gewerkschafter*innen, Christ*innen und viele politisch antifaschistisch Denkende und Handelnde. Sie und hunderttausende alliierter Soldat*innen, Partisan*innen, Widerstandskämpfer*innen in vielen Ländern mussten für den Sieg und die Befreiung ihr Leben geben. Tausende NaturFreund*innen wurden in Konzentrationslager und Gefängnisse gesperrt, viele wurden ermordet. Deshalb ist es für die NaturFreunde Berlin wichtig, an die Befreiung vom Faschismus zu erinnern und darauf hinzuweisen und mit einem Fest den Befreier*innen zu danken.
Die NaturFreunde waren Kooperationspartner der VVN-BdA und haben dazu beigetragen, dass eine Broschüre zum Fest mit interessanten Beiträgen herausgegeben werden konnte. In diesem Jahr war der inhaltliche Schwerpunkt der Broschüre der Umgang der Nazis mit sogenannten „Asozialen“ und „Berufsverbrechern“. Gekennzeichnet waren sie durch einen schwarzen beziehungsweise einen grünen Winkel an der Häftlingskleidung. In die Kategorie „asozial“ fielen beispielsweise Obdachlose, Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeiter, Prostituierte und Bettlerinnen und Bettler, aber auch Jugendliche, die von zu Hause weggelaufen waren. Als Berufsverbrecherinnen und Berufsverbrecher wurden Personen bezeichnet, die mehrere, auch geringfügige Straftaten begangen hatten. Viele von ihnen wurden nach der Verbüßung ihrer Gefängnisstrafen in Konzentrationslager eingeliefert.
Zum Fest waren viele NaturFreund*innen gekommen, um zusammen ein Zeichen gegen Rassismus und Faschismus zu setzen. Auch im nächsten Jahr werden sich die NaturFreunde wieder aktiv an den Gedenkveranstaltungen und Feierlichkeiten zum 8. Mai (Tag der Befreiung) und 9. Mai (Tag des Sieges) beteiligen.
aus: WanderfreundIn 02-2019