14.01.2019 | In den Jahren 2018 und 2019 wird in Berlin eine „Charta für das Berliner Stadtgrün“ erarbeitet. In einem Dialogverfahren sollen Politik, Verwaltung, Fachöffentlichkeit und interessierten Berliner*innen Vorschläge für eine solche Charta erarbeiten. Die NaturFreunde Berlin werden sich aktiv an diesem Prozess beteiligen und ihre Vorschläge einbringen.
Die NaturFreunde werden sich in diesem Prozess dafür einsetzen, dass am Ende des Prozesses ein verbindliches Gesetz zum Schutz der Berliner Grün-, Frei- und Naturflächen vom Berliner Abgeordnetenhaus beschlossen wird, das im gesamten Stadtgebiet eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote für eine verbindliche Mindestversorgung der Berliner*innen mit Grün-, Frei- und Naturflächen vorschreibt und bestehende Grün-, Frei- und Naturflächen dauerhaft schützt.
Im Rahmen der Mitmach-Kampagne „Charta für das Berliner Stadtgrün“ werden sich die NaturFreunde für folgende grundlegende Ausrichtung einsetzen:
- Die Sicherung und Erhaltung von Grün-, Frei- und Naturflächen in Berlin muss durch ein Gesetz verbindlich geregelt und verfassungsrechtlich abgesichert werden.
- Für die Sicherung einer umweltgerechten Stadtentwicklung muss eine verbindliche wohnortnahe Mindestversorgung mit Grün-, Frei- und Naturflächen von 6 m² pro Einwohner*in und für den siedlungsnahen Freiraum 7 m² pro Einwohner*in festgeschrieben werden.
- In den Berliner Kiezen, in denen die wohnortnahe Mindestversorgung mit Grün-, Frei- und Naturflächen nicht gesichert ist, darf bis zum Erreichen dieser Mindestversorgung keine weitere Bodenversiegelung vorgenommen werden.
- Die zu sichernden Flächen müssen sowohl nach Flächentypen als auch flächengenau gesetzlich festgeschrieben werden.
- Bis zur Verabschiedung eines verbindlichen Gesetzes muss für alle ökologisch wichtigen Flächen ein Flächenmoratorium erlassen werden, dass eine mögliche Bebauung ausschließt.
- In der mittelfristigen Finanzplanung des Landes Berlins die notwendigen Haushaltsmittel zum Erwerb der zu schützenden Flächen vorgesehen wird.
aus: WanderfreundIn 04-2018