06.12.2018 | Mehr als 50 000 Menschen waren zur Demonstration „Klima schützen! Wald retten!“ an den Hambacher Wald gekommen. Die NaturFreunde hatten für einen breiten Trägerkreis die Demonstration angemeldet und nachdem die Demonstration durch die Versammlungsbehörde untersagt werden sollte, gegen die Entscheidung erfolgreich geklagt. Die Kundgebung am Hambacher Wald war dann ein voller Erfolg. Mehr als 50 000 Menschen kamen zur Kundgebung, viele Tausende erreichten den Kundgebungsplatz erst gar nicht, da die Züge, die Autobahn und die Straßen völlig überfüllt waren. Trotzdem waren alle zufrieden, dass es gelungen ist, ein sichtbares Zeichen für den schnellstmöglichen Kohleausstieg und für die Rettung des Hambacher Waldes zu setzen.
Für die NaturFreunde sprach Michael Müller als Auftaktredner bei der Demonstration. Er forderte einen grundlegenden Wandel in der Wirtschaftspolitik und forderte einen Kohleausstieg bis spätestens 2030 ein. Für die NaturFreunde-Internationale sprach Mamadou Mbodji aus dem Senegal. Mamadou Mbodji ist der Vizepräsident der NaturFreunde Internationale und koordiniert seit vielen Jahren das Afrika-Netzwerk der NaturFreunde. Er forderte die industrialisierten Staaten des globalen Nordens auf, endlich wirksame Schritte für eine Klimaschutzpolitik einzuleiten. Die Hauptverursacher der Klimawandels seien die industrialisierten westlichen Staaten, aber auch die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika). Der afrikanische Kontinent dagegen trage lediglich vier Prozent zum Klimawandel bei – jedoch 95 Prozent der Folgen. Er forderte, Klimaflucht als Fluchtursache anzuerkennen. Die Rede von Mamadou wurde mit viel Applaus bedacht.
Nach der Kundgebung gingen noch viele tausende der Demonstrierenden in den Hambacher Wald und zum Tagebau um direkt vor Ort ihren Protest gegen die Zerstörung der Landschaft und des Klimas zu zeigen.
aus: WanderfreundIn 04-2018