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23.01.2021 | Am 19. Oktober jährte sich das faschistische Attentat von Halle. Bei dem Terroranschlag versuchte ein bewaffneter Faschist am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge in Halle einzudringen. Nur eine sechs Zentimeter dicke Tür vor der Synagoge verhinderte einen antisemitischen Massenmord. Weil er nicht in das Gotteshaus hineinkam, tötete er eine Passantin und in einem Imbiss einen Gast.
Rechtsextreme Anschläge sind in Deutschland aber leider keine Einzelfälle mehr. Vor einem halben Jahr wurden in Hanau zehn Menschen von einem Rassisten ermordet und in der Zwischenzeit sind verschiedene rechte Netzwerke und Chatgruppen in der Polizei und der Bundeswehr zum Vorschein gekommen, die alle Menschen gefährden, die nicht in das nationalistische Weltbild passen. Skandalös ist, dass auch Polizist*innen rechtsextreme Chatgruppen betreiben und dort diese menschenverachtende Ideologie durch inakzeptable Postings weiterverbreiten.
Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag. Das an diesem Tag in Halle vor der Synagoge die Sicherheitsvorkehrungen durch die Polizei nicht verschärft wurden, ist nicht verständlich. Lediglich eine Polizeistreife ist ab und zu vor der Synagoge vorbeigefahren.
Deshalb ist es jetzt so wichtige, dass endlich Taten folgen. Mit viel Respekt haben die NaturFreunde die große Anteilnahme vieler Bürger*innen gesehen, die deutlich machen wollten, dass sie faschistische Ideologie nicht dulden. Die NaturFreunde erwarten, dass endlich wirkungsvoll gegen rechte Netzwerke und Praktiken, auch in der Polizei und Bundeswehr, vorgegangen wird. Demokratische Polizist*innen müssen sensibilisiert werden und es muss mehr denn je gezeigt werden, dass alle Menschen unabhängig von der Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht gleich sind!
Jonathan Deisler
aus: WanderfreundIn 04-2020