09.06.2022 | Mehr als 40 Aktive aus 16 Städten trafen sich auf Einladung der Straßen- bzw. Stadtbahninitiativen der NaturFreunde aus Hamburg und Berlin, um bei einem gemeinsamen Online-Treffen über eine mögliche Vernetzung der Aktivitäten nachzudenken. Die anwesenden Straßenbahn-Aktiven berichteten von ihrer Arbeit in den Städten und zeigten die Gemeinsamkeiten in der Arbeit auf. In nahezu allen Städten wird eine der wichtigen Aufgaben der Initiativen sein, sich für die grundlegende Veränderung der Mobilität in den Städten und Regionen einzusetzen. Aufgrund der Ausrichtung vieler Städte auf eine autogerechte Stadt wurde seit den 1950er Jahren das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs immer weiter zugunsten des motorisierten Individualverkehrs abgebaut. Vor allem die Straßenbahnen wurden dabei zurückgedrängt, da sie als Konkurrenz für das Auto um den begehrten Straßenraum empfunden wurden.
Heute geht es darum, diese fatale Entwicklung umzudrehen und sich für die Reaktivierung und den Neubau von Straßenbahninfrastruktur einzusetzen. Die Straßenbahn ist für die Verkehrswende ein wichtiges, ökologisches und wirtschaftlich leistungsfähiges Verkehrsmittel. Der Bau von Straßenbahntrassen ist um den Faktor 10 günstiger als der Neubau von U-Bahn-Strecken. Straßenbahninfrastruktur kann deutlich schneller und mit einer deutlich engmaschigeren Naherschließung von Wohngebieten umgesetzt werden. Ziel des Treffens war deshalb, gemeinsam über Aktionen und ein Informationsangebot für die Menschen in den Städten zu diskutieren und sich für eine Intensivierung der Vernetzung zu verabreden.
In Berlin treffen sich die Straßenbahn-Interessierten monatlich in der Straßenbahn-AG der NaturFreunde Berlin. Interessierte sind immer willkommen. Infos bei: Uwe Hiksch, hiksch@naturfreunde.de
aus: WanderfreundIn 01-2022