17.06.2024 | Zu einem gemeinsamen Gedenken an die honduranische Umweltaktivistin Berta Cáceres trafen sich Mitglieder der NaturFreunde Berlin, CADEHO und der Honduras Delegation am Wandbild am Hausprojekt M29 im Prenzlauer Berg. Berta Cáceres setzte sich für die Rechte indigener Völker und den Erhalt ihrer natürlichen Umwelt in Honduras ein. 2012 erhielt sie den Shalom-Preis und wurde vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen posthum als Champion of Earth 2016 ausgezeichnet. Berta Cáceres organisierte Kampagnen gegen illegale Bauprojekte und organisierte Widerstand gegen die Vertreibung von Indigenen. Wegen ihres Engagements wurde sie am Morgen des 2. März 2016 in ihrem Haus von mehreren Bewaffneten ermordet.
Gemeinsam mit anderen Menschenrechtsaktivist*innen gründete Berta Cáceres im Jahr 1993 das „Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras“ (Council of Popular and Indigenous Organization of Honduras) (COPINH). COPINH setzt sich für die Rechte indigener Völker und den Erhalt der natürlichen Umwelt in Honduras ein. Dadurch wurden die Aktivist*innen der Organisation zum Gegner mächtiger Kapitalinteressen. Allein im Jahr 2016 wurden in Honduras 13 weitere Umwelt- und Landrechts-Aktivist*innen ermordet.
Bei dem Gedenken am Wandbild schildete Daniela Dreißig die aktuelle Situation in Honduras und ging auf das beeindruckende Wirken von Berta Cáceres ein. Sie forderte die Bundesregierung auf, sich gemeinsam mit den Menschenrechtsanwält*innen für die Rücknahme der Konzession für den Bau des Wasserkraftwerkes Agua Zarca am Fluss Gualcarque einzusetzen. Der Bau verstoße gegen internationales Recht, die die Konzession ohne die vorherige, freie und informative Befragung der indigenen Gemeinden erteilt wurde. Eine solche Befragung schreibt aber die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation vor.
Andrea Lammers vom Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit in München zeigte in ihrer Rede den aktuellen Stand der juristischen Aufarbeitung der Ermordung von Berta Cáceres auf. Am 1. Dezember erließ die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Finanzchef des Unternehmens Desa (Desarrollos Energéticos), Daniel Atala Midence, Er soll in dem Auftragsmord von Berta Cáceres verwickelt gewesen sein. Verdachtsmomente gegen Atala Midence waren unter anderem 2021 im Mordprozess gegen Desa-Geschäftsführer David Castillo aufgekommen.
Anlässlich ihres 50. Geburtstages widmeten die Musiker*innen Damien Rice, Sandrayati Fay und Jófríður Ákadóttir (JFDR) Berta Cáceres ein Lied, den „Song for Berta“. Das Lied handelt von ihrem Leben und ihrer Arbeit. Das Lied findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=UJWuF4uiqw4
Uwe Hiksch