


26.03.2025 | Vom 25. Januar bis 09. Februar war eine Gruppe von 11 Teilnehmenden unterwegs in Gambia. Die Reise fand als Kooperation der NaturFreunde Berlin und IAK politisch Reisen statt.
Zu den Themen Migration und Frauen hat sich die Gruppe mit unterschiedlichen Akteur*innen, Initiativen und gambischen Organisationen getroffen, um ein Bild von aktuellen Situation in Gambia zu bekommen.
Die Gruppe wurde zeitweilig von Aminata Bah begleitet, die vor ihrer Migration nach Deutschland in Gambia politisch aktiv war und interessante Kontakte vermittelt hatte, u.a. mit der Bürgermeisterin von Banjul, Rohey Malick Lowe. Malick Lowe hat. Rohey Malick Lowe wurde 2024 von The Pan-African Magazine, and The Voice News Magazine zur 'african woman of the year 2024' ausgezeichnet. Neben ihrer Wahl als erste Frau zur Bürgermeisterin von Banujul ist sie Präsidentin der Local Elected Women in Africa (REFELA), Vizepräsidentin des Global Parliament of Mayors (GPM), zweite Vizepräsidentin der United Democratic Party (UDP) in Gambia
Das Treffen hat uns sowohl die Grenzen von hohen Ämtern in einem von Korruption beherrschten Landes als auch die Kraft und Visionen, die die gambischen Frauen haben, klar vor Augen geführt.
Auch das Treffen mit der Menschenrechtsaktivistin Tabu Nje Sarr, die zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit, Demokratie und gute Regierungsführung in Gambia arbeitet, hat einen großen Überblick über die Themen verschafft, die die Frauen in Gambia in der Stadt und auf dem Land beschäftigen. Als Chief Reconciliation Officer bei der Wahrheits-, Versöhnungs- und Wiedergutmachungskommission, hat sie dazu beigetragen, Opfer von Menschenrechtsverletzungen unter dem Regime des ehemaligen Präsidenten Yahya Jammeh zu ermitteln, Straftaten aufzudecken und einen Prozess der Versöhnung in Gang zu setzen.
Zum Thema Migration war das Treffen mit den 'Youth against irregular migration' sehr bewegend. Die Initiative wurde 2018 von jungen Gambier*innen gegründet, die sich auf ihrem Migrationweg in libyscher Gefangenschaft kennengelernt haben. Ziel ist es, vor allem die Jugend in Gambia vor der gefährlichen Route durch Libyen zu warnen und Rückkehrer*innen aufzufangen.
Auf der Reise Richtung Osten, trafen die Reisenden der Gruppe den Frauenverein Jiriwa Kafo in Barrow Kunda. In Zusammenarbeit mit Jiriwa Kafo haben die NaturFreunde Berlin 2022 mitgeholfen, den Community Garten in Barrow Kunda auszubauen. Die Frauen haben der Gruppe anschaulich das andere Leben auf dem Land gezeigt. Der herzliche Empfang und die freundliche Aufnahme im Dorf war für alle Mitreisenden ein bewegender Momant. Auf der anderen Seite wurde durch die Aktiven von Jiriwa Kafo ein Einblick in die alltäglichen Sorgen und Nöte der Frauen gegeben. Vor allem die Situation der Gesundheitsstationen und das der sinkenden Grundwasserspiegel sind problematisch. Solarbetriebene Wasserpumpen könnten hier mithelfen, eine Erleichterung für die die harte Arbeit in den stark ansteigenden Temperaturen zu ermöglichen. Der Gemeinschaftsgarten in Barrow Kunda wird von den Frauen intensiv genutzt. In dem Gespräch wurden von den Frauen viele interessante Ideen vorgestellt, sowohl mit den bestehenden Abhängigkeiten als auch den Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, umzugehen.
Ein anderes, von den NaturFreunden unterstütztes Projekt sind die Mangroven in JanJanBureh. Hier zeigte ein Vertreter von der Partnerorganisation der NaturFreunde Internationale, Just Act, vor Ort die drei Standorte, an denen die in das Projekt eingebundenen Dörfer an dem Aufbau der Mangroven arbeiten.
Alle Treffen und Gespräche haben vor allem die Bedeutung eines sicheren Zugang zu sauberen Wasser betont, als Lebensgrundlage, als Grundlage für Frauen-Empowerment, als Grundlage für die Perspektiven junger Menschen und Grund dafür nicht die gefährliche Migrationsrouten zu wählen.
Im Mai planen die Aktiven, eine Informationsveranstaltung über die Reise in Berlin durchzuführen.
Kirsten Büttner