07.09.2022 | Zu einem Kulturabend in das Umweltzentrum „Nirgendwo“ im Wriezener Park hatten die NaturFreunde Berlin im Rahmen ihrer europapolitischen Reihe eingeladen. Mit einer musikalischen Rundreise mit antifaschistischen, antimilitaristischen und jiddischen Liedern führte Isabel Neuenfeldt die Zuhörenden mit einem beeindruckenden Repertoire durch viele Länder Europas. Sie stellte Lieder von bekanntem und unbekanntem Autor*innen, Lieder von Autor*innen, die ihren Namen nie preisgeben durften vor und sang Lieder und Gedichte aus Konzentrationslagern und dem politischen Exil mit eigenen Vertonungen und Nachdichtungen.
Ihre Lieder aus dem Widerstand beeindruckten die Anwesenden zutiefst. Mit ihrer Interpretation nahm sie die Zuhörenden mit in die Gedanken- und Gefühlswelt der Unterdrückten, Verfolgten aber auch kämpfenden Menschen in verschiedenen Staaten Europas. Ihre Lieder gegen Krieg und Ausbeutung, ihre Gedichte aus den Konzentrationslagern aber auch ihre jiddischen Lieder die Hoffnung und Zuversicht geben sollten, führte die Anwesenden in die Zeit von 1848 bis heute. Die Schwermut und das Leid der Unterdrückten und Eingesperrten, die Trauer um die Toten wurden durch die einfühlsame Interpretation der Gedichte und Lieder für die Zuhörenden spürbar und erlebbar. Bei den Liedern hätte man Blätter fallen hören, so still war es im Raum. Aber danach ein Lied der Hoffnung und Zuversicht, ein Lied der Versöhnung zu hören, gab auch den Anwesenden Kraft und Stärke für weitere Kämpfe um eine gerechte Zukunft.
Isabel Neuenfeldt begeisterte mit ihren Interpretationen auf ihrem Akkordeon. Die 90 Minuten intensive Reise durch die europäischen Ländern, das Fühlen und Hoffen der Verfolgten und Unterdrückten und die Kraft der Lieder war für alle Anwesenden ein kultureller und intellektueller Höhepunkt.