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24.12.2020 | 2020 war auch im Urban-Gardening-Projekt GleisBeet ein besonderes Jahr. Pünktlich zum Start in die neue Gartensaison, kam Corona immer häufiger in die Nachrichten – der erste Lockdown ließ nicht lange auf sich warten. Die regelmäßigen Gärtner*innen-Treffen konnten zwar nicht stattfinden, aber was machen Menschen, wenn sie keine Freunde treffen können, nicht ins Büro gehen, Sport ausfällt, Kinder zu Hause betreut werden müssen und sogar die Spielplätze zeitweise zu haben? Viele entdecken ihren Kiez von einer ganz neuen Seite. Gehen spazieren, kommen mit Nachbar*innen ins Gespräch. Und: Entdecken das GleisBeet und haben Lust zu Gärtnern!
So sind in diesem Frühjahr super viele neue Gärtner*innen zum Projekt der NaturFreunde dazugestoßen. Wie paradox: In der Zeit, in der alle ihre Kontakte reduzieren mussten, hat im GleisBeet eine neue Gemeinschaft gefunden. Viele von ihnen wohnen in der Nachbarschaft und haben erst durch ihre Lockdown-Spaziergänge entdeckt, dass es das GleisBeet überhaupt gibt!
Es begann ein fleißiges Beete bauen, Samen tauschen, Gemüse ziehen, Müll sammeln, Schilder malen, Stauden pflanzen und Naturbestaunen. Natürlich war es sehr schade, dass sich die Aktiven nicht treffen konnten, aber doch waren schon die zufälligen Begegnungen wirklich bereichernde Momente und die Hände in der Erde zu haben, war ein gesunder Ausgleich zum sonst so digitalen Alltag.
Im Sommer, als es dann wieder möglich war, haben sich die Gärtner*innen endlich als Gruppe treffen können und zusammen Pläne fürs GleisBeet geschmiedet, gepicknickt und gegrillt, an gemeinsamen Projekten gewerkelt und das Nachbarschaftsfest vorbereitet. Das Gärtner*innen-Team der NaturFreunde aus Anne und Barth war dabei immer mit Rat und Tat zur Stelle.
Das Nachbarschaftsfest Anfang September war ein Highlight des Jahres. Zusammen mit anderen Akteur*innen im Wriezener Park, wie z.B. dem Nirgendwo, dem Sunflower-Hostel, den BMX-lern von 52 Grad, den Sozialarbeiter*innen von Gangway und den Stadtnatur-Ranger*innen, haben wir einen schönen, bunten Tag gestaltet. Der Kuchen wurde ganz aufgegessen, die Kinderecke war immer gut besucht und für die Fahrradwerkstatt waren viele besonders dankbar – um nur einige der Aktivitäten zu nennen.
Auch die Veranstaltung „Jugend und Politik“ mit Anton Hofreiter zum Thema „Klimawandel“ war ein wichtiges Highlight.
Nun ist die Gartensaison erstmal bis März vorbei und der Garten im Winterschlaf. Mitmach-Interessierte können sich bereits jetzt unter hiksch@naturfreunde.de melden und mit uns dann in die neue Saison starten!