20.11.2024 | Im Jahr 2024 sind mindestens 196 Umweltaktivist*innen weltweit ermordet worden, weil sie sich gegen Großprojekte und mächtige Investoren gewehrt haben uns sich für die Natur und die betroffene Bevölkerung eingesetzt haben. Seit dem Jahr 2012 ist die Zahl der getöteten Umweltaktivist*innen damit auf mindestens 2.106 angestiegen.
Von diesen Morden sind 85 Prozent allein in Lateinamerika zu verzeichnen. In Kolumbien wurden 79 Umweltaktivist*innen ermordet, in Brasilien 25, in Mexiko und Honduras jeweils 18. In einem Bericht zeigt die NGO ‚Global Witness‘ zeigt auf, dass von diesen Morden vor allem Aktivist*innen betroffen sich, die sich gegen die Zerstörung des Amazonas wehren. Die NaturFreunde fordern von der Bundesregierung, dass sie sich gegenüber den betroffenen Regierungen stärker als bisher für den Schutz der Umweltaktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen einsetzen muss.
Es sind auch die internationalen Handelsverträge, die dazu beitragen, dass die globale Nachfrage nach Rohstoffen und Agrarprodukten, Mineralien und fossilen Brennstoffen immer mehr zunehmen und damit der Druck auf die Zerstörung des Amazonas-Gebiet vorangetrieben wird.
Handelsabkommen müssen verbindliche Menschenrechtsklauseln enthalten
Von der Bundesregierung erwarten die NaturFreunde, dass bei allen Verhandlungen über Handelsabkommen zwischen der EU und anderen Staaten ein klarer und nachprüfbarer Mechanismus für die Überprüfung der sozialen Auswirkungen des Abkommens eingeführt wird. Alle laufenden Verhandlungen über Freihandelsabkommen müssen grundsätzlich überarbeitet werden und bis dahin ausgesetzt werden. Die NaturFreunde erwarten, dass alle Verhandlungsmandate der EU-Kommission müssen, neu und entwicklungsförderlich formuliert werden. Alle Verhandlungen müssen transparent sein – unter Beteiligung der Parlamente und eine aktive Einbindung und Anhörung der Interessenvertretungen der betroffener Bevölkerungsgruppen in den jeweiligen Ländern gewährleistet werden.
Endlich müssen verbindliche Regelungen für multinationale Unternehmen geschaffen werden, die im Zentrum die Möglichkeit für Betroffene aus den Ländern des Südens enthalten, an den Heimatstandorten der internationalen Konzerne für ihre Rechte klagen zu können.