30.06.2019 | Über 60 Teilnehmende kamen trotz 32 Grad Außentemperatur zur DenkMalTour „Thälmann-Park und Arbeiter*innenwiderstand in Berlin“ in den Prenzlauer Berg zum Thälmann-Denkmal. Im ersten Teil der Tour wurde von Frau Weiher vom Landesdenkmalamt die geplanten Sanierungsmaßnahmen für das Denkmal aufgezeigt. Sie zeigte anhand der Projektstudie für die Sanierung des Denkmals auf, dass eine Reihe von notwendigen Sanierungsmaßnahmen am Denkmal durchgeführt werden müssen. In einem historischen Abriss zeigte sie die Geschichte des Thälmann- Parks und den Bau des Denkmals auf.
Uwe Hiksch ging dann auf Ernst Thälmann ein. Er zeigte anhand seiner Person auf, dass es viele Kommunist*innen der 1920er Jahre gegeben hat, die zuerst Mitglied der SPD waren und dort gemeinsam mit Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg für eine antimilitaristische Position innerhalb der Partei gestritten hätten. Danach sei Thälmann – wie viele SPD-Mitglieder – in die USPD eingetreten und wurde dort der Vorsitzende der Hamburger USPD. Nach der Gründung der KPD wurde Thälmann Mitglied in der Kommunistischen Partei und stieg dort zum Vorsitzenden auf. Er zeigte die Geschichte des Rotfront-Kämpferbundes auf und erläuterte die verschiedenen bewaffneten Verbände der politischen Richtungen in der Weimarer Republik.
Die Historikerin Bärbel Schindler-Saefkow zeigte in bewegenden Worten die Aktualität der heutigen Veranstaltung auf und machte deutlich, dass sie auch heute ein kritisches und ehrendes Gedenken für Ernst Thälmann für unerlässlich halte. In ihren Ausführungen ging sie auf den Arbeiter*innenwiderstand in Berlin ein und zeigte anhand der Straßen in der „Grünen Stadt“ auf, wie dort herausragende Persönlichkeiten geehrte wurden. Bärbel Schindler-Saefkow, die Tochter des von den Nazis ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfer Anton Saefkow, würdige die aufopferungsreiche Arbeit der zahlreichen Widerstandskämpfer die in der „Grünen Stadt“ gewürdigt wurden. Sie zeigte die Lebensgeschichten der Mitglieder im Zentralkomitee der KPD John Scheer, Erich Steinfurth, Eugen Schönhaar und Rudolf Schwarz auf. Besonders würdigte sie Olga Benario, die bis zu ihrem Lebensende gegen den Faschismus gekämpft hat. Olga Benario wurde mit anderen Häftlingen aus dem KZ Ravensbrück in der Tötungsanstalt Bernburg durch die Faschisten vergast.
Am Denkmal von Anton Saefkow wies sie auf den vielfältigen Widerstand aus der Arbeiter*innenschaft in Berlin hin. Sie verwies auf den Mut und die Standhaftigkeit, die viele von ihnen gezeigt haben und machte deutlich, dass gerade heute, ein aktiver Einsatz gegen den zunehmenden Faschismus notwendig ist.