11.06.2017 | Mehr als 50 Teilnehmende waren zur Eröffnung der Ausstellung „Sie können die Blumen zertreten, den Frühling werden sie nicht verhindern“ (Pablo Neruda) gekommen. In eindrucksvollen Einführungsreferaten und einem kulturellen Begleitprogramm mit Wojtek Jurgiel und Irmgard Voelz am Akkordeon wurden die mehr als 40 Bilder vorgestellt. Die Bilder in der Ausstellung zeigten unterschiedliche Themenbereiche und Ausdrucksformen , die sich mit gesellschaftlichen Fragen wie Frieden, Eine Welt oder Rassismus und Ausgrenzung auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung der „GRUPPE TENDENZEN BERLIN“ war für vier Wochen in der NaturFreunde-Galerie in der Paretzer Straße zu sehen. Die GRUPPE TENDENZEN BERLIN ist eine Gruppe künstlerisch interessierter, engagierter Menschen und aktiver Künstler*innen. Der Name der Gruppe knüpft an die gleichnamige Kunstbewegung progressiver Künstler*innen aus der BRD in den 70er und 80er Jahren an. Die Bewegung entstand aus der Kritik an der vorherrschenden Kunst, die gesellschaftliche Probleme ausblendete, und andererseits aus dem Bedürfnis, Kunst und Kultur für den Alltag zu entwickeln und das Leben der arbeitenden Menschen als Subjekt in die bildende Kunst zu bringen.
Diese Bewegung griff dabei auf die intensiven Diskussionen links orientierter Künstler*innen der 20er Jahre zurück, in der die Kunst als wichtiger Ausdruck gesellschaftlicher Veränderung angesehen wurde. In einem vielfältigen Bewegungssprektrum um die NaturFreunde, die Gewerkschaften aber auch der SPD und der KPD, gabe es zahlreiche Künstler*innengruppen, die sich mit den Auswirkungen der Kunst auf gesellschaftliche Veränderung beschäftigten. Die vielschichtigen Wurzeln reichen von Arbeiter-Theater-Bund über den Arbeiter-Sängerbund bis zu den Kulturinitiativen und die Arbeiterfotograf*innen der NaturFreunde.
aus: WanderfreundIn 02-16