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30.08.2020 | Gemeinsam mit Interessierten ging es in der Reihe „Tour de Musée“ in das Hanf-Museum in der Berliner Mitte. Das Museum organisiert bis zum 14.09.2020 eine Sonderausstellung zum Thema "Kunst und Cannabis". Nachdem die Gruppe die Dauerausstellung über den Anbau und die Nutzung von Hanf besichtigt hatten, ging es zur Sonderausstellung der internationalen Künstler*innen. 39 Street-Art Künstler*innen aus vielen Ländern der Welt präsentieren ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Hanf. Die Ausstellung zeigt Skulpturen, Bilder und Collagen und auch künstlerische Werke bis in die Virtual Reality. Künstlerische Beiträge für die Sonderausstellung haben unter anderem Rolf le Rolfe, Mesiasoners, Le Loup, Wandbrand, Chill mal Berlin, Parisurteil, und Brainfart beigetragen. In Tim Roeloffs Panorama mit Häuserschluchten sind "Free Weed" Tütchen mit kleinen grünen Herzen und andere Kleinigkeiten versteckt.
In den Kunstwerken schildern die Künstler*innen ihren individuellen Umgang und ihre Sichtweisen zum Thema Marihuana, Prohibition und Gesundheit. Berlin loves Weed freut sich, hier die Brücke zwischen der Legalisierungs-Bewegung und zu vielen der teilnehmenden Künstler*innen zu schlagen, um für das Museum und die Dringlichkeit der Legalisierung ein künstlerisches Zeichen zu setzen.
Die NaturFreund*innen diskutierten schon während der Besichtigung eine Reihe von Werken, die sich mit dem Thema beschäftigten. Durchaus kontrovers wurde das Bild „Mein Hanf“ diskutiert und die Frage inwieweit die karikaturistische Verwendung von Nazi-Bildern eine Normalisierung mit dem Thema befördert oder gerade zu einer kritischen Reflexion dieser Zeit beiträgt.
Die Ausstellung ist sehr sehenswert und trägt dazu bei, sich dem Thema Hanf und der Frage der Legalisierung von Hanf-Produkten mit vielseitigen Blickrichtungen zu nähern.
Wie nach jeder Tour de Musée gingen die Teilnehmenden danach in ein Café, um gemeinsam über das gesehene zu diskutieren und neuen Plänen zu besprechen.
Tour de Musée
Die NaturFreunde Berlin bieten allen Interessierten an, gemeinsam in interessante Ausstellungen zu gehen und das gesehene danach zu diskutieren. Die Ausstellungsbesuche entstehen durch Vorschläge und Hinweise der Interessierten. In der Regel finden die Besuche ohne organisierte Führung statt, um der eigenen Interpretation und dem individuellen Erlebnis in keinen vorgegebenen Rahmen einzufügen. Die Touren sind für alle Interessierten, die sich gerne Kunst und Kultur anschauen, offen.