11.06.2018 | Am 4. Februar trafen sich etwa 70 NaturFreund*innen zur Veranstaltung „Treffpunkt N – die Zukunftsdebatte der NaturFreunde“ in Leipzig. Auch NaturFreunde aus Berlin waren zu der Tagung angereist um gemeinsam mit dem Bundesvorstand und den Teilnehmenden aus den Landesverbänden über die inhaltliche und verbandliche Weiterentwicklung der NaturFreunde zu diskutieren.
Im Mittelpunkt der „Zukunftsdebatte“ stand das auf dem letzten Bundeskongress in Nürnberg beschlossene Manifest für eine soziale und ökologische Transformation, in dem eine grundlegende Ausrichtung einer notwendigen gesellschaftspolitischen Debatte aufgezeigt wurde. Ziel des Leipziger Treffens war, die abstrakten politischen Ziele aus dem Manifest zu diskutieren und Wege für konkreten verbandliches Handeln zu finden.
In den Arbeitsgruppen und Diskussionen wurden die bereits im Verband existierenden Beteiligungsmöglichkeiten und Mitmach-Angebote zur Zukunftsgestaltung der NaturFreunde vorgestellt. Außerdem gab es die Möglichkeit, sich an mehreren Infotischen über bundes- und landesweite Projekte zu informieren.
Ein gemeinsamer Kurs
Die Tagung wurde von der Landesvorsitzenden der NaturFreunde Sachsen, Almut Thomas, eröffnet. Bundesvorsitzender Michael Müller ging in einem Impulsvortrag auf die schwierige globale politische und ökologische Situation ein und zeigte an sehr klar die Notwendigkeit für notwendige Veränderungen auf. Für die NaturFreunde Berlin diskutierten Gunter Strüven und Uwe Hiksch aktiv mit. Anhand konkreter Beispiele wie den Reihen LesensWert, Wissenschaft konkret, Politik konkret aber auch den DenkMalTouren, KiezSpaziergängen zeigten sie auf, wie es gelingen kann, historische und gesellschaftliche Themen anschaulich aufzuarbeiten und ein attraktives Angebot für Interessierte zu entwickeln.
Austausch und Kontroversen in den Arbeitsgruppen
Um diesen Antworten näher zu kommen, ging es nach einer Mittagspause in die Arbeitsgruppenphase. Zur Wahl standen Arbeitsgruppen zu den Themen „sozial-ökologische Transformation gestalten“ und „Verbandsentwicklung“.
In der ersten Arbeitsgruppe wurde über konkrete Möglichkeiten der Mitgestaltung der NaturFreunde an einer sozial-ökologischen Transformation debattiert. Geäußert wurde zum Beispiel die Idee, abstrakte Themen wie die Energiewende über die Auseinandersetzung mit regionalen Beispielen wie der Braunkohleförderung in der Lausitz anzugehen. Auch die Verknüpfung politischer Inhalte mit dem Natursport, beispielsweise über thematische Wanderungen und die Integration von Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Natursport-Ausbildungen wurden vorgeschlagen. Hürden und Lösungsansätze für die Umsetzung dieser Ideen wurden diskutiert. Auch wurde darauf hingewiesen, dass es von der Bundesebene bereits thematische Angebote in Form von Argumentationspapieren gibt und weitere zu Themen wie der EU-Afrika-Politik oder der EU-Agrarpolitik folgen werden.
In der zweiten Arbeitsgruppe wurden die verschiedenen Bausteine der Verbandsentwicklung wie die Stärkenberatung, die Ehrenamtsakademie und die Kampagne „NaturFreunde bewegen“ vorgestellt. Deutlich wurde ein großes Interesse der Teilnehmenden, sich über ihre Situation und das, was sie vor Ort bewegt, auszutauschen. Dies wurde spontan durch eine Umstellung des Ablaufplans ermöglicht, wenn auch für einige nicht ausführlich genug.
Zukunftskommission der NaturFreunde Berlin
Die NaturFreunde Berlin führen seit mehreren Jahren in der Zukunftskommission intensive Diskussionen über die inhaltliche Weiterentwicklung des Verbandes und versuchen diese in gesellschaftliche Veränderungsprozesse einzubetten. Die Debatte in Leipzig war ein guter Punkt, sich zwischen den Landesverbänden auszutauschen, neue Ideen zu bekommen und Anregungen für die weitere Arbeit bei den NaturFreunden zu erhalten.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 01-2018