25.03.2022 | Warum regt sich eigentlich kein Widerstand in der Gesellschaft, wenn uns mit China gedroht wird?
Die Hetze gegen China erreicht in den Medien und Politik eine immer aggressivere Form. Vor Jahren noch Partner, dann systemischer Rivale und inzwischen Gegner. Interessant ist, wann und warum sich das Bild Chinas wandelte, wer die Akteur*innen sind und welche Interessen sie haben.
China hat die Corona-Pandemie im Griff. Seine Wirtschaft wächst trotz der Sanktionen. Die Armut der chinesischen Bevölkerung wird sukzessive abgebaut. In den westlichen Staaten hingegen nimmt sie immer weiter zu. Das sollte uns interessieren!
Inzwischen gibt es zu China zahlreiche Publikationen die vielfältigen Themen behandeln, selten von Chines*innen selbst geschrieben und häufig ideologisch gefärbt durch die sogenannte „westliche Wertegemeinschaft“.
Umso erfreulich ist das aktuell in der „edition ost“ des Eulenspiegel-Verlags erscheinende Buch „Feindbild China. Was wir alles nicht über die Volksrepublik wissen“. Der Autor, Uwe Behrens, hat fast drei Jahrzehnte in China gelebt und gearbeitet. Klug, kritisch und mit viel Empathie berichtet er über dieses Reich der Mitte und seine Menschen. Es ist eine Innensicht mit privaten Erfahrungen, mit kulturellen Bezügen in einem geschichtlichen Kontext. Zur gelebten Geschichte gehört auch der fast 100-jährige Kolonialismus durch England und Preußen, eine demütigende Unterjochung und Verelendung.
Ein gesondertes Kapitel im Buch ist dem Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“ gewidmet. Sie besteht aus einem Netzwerk von Verbindungen über Land und See. Möge die Lektüre dieses Buches, das sehr gut lesbar ist, dazu beitragen, China besser zu verstehen, zu respektieren und zu vertrauen.
Angelika Weiler
aus: WanderfreundIn 04-2021