06.03.2024 | Es war für alle ein schönes Erlebnis, dass dem Aufruf der Kampagne „Hand in Hand gegen Rassismus“ 300.000 Menschen auf die Reichstagswiese zum Deutschen Bundestag gefolgt sind, um gemeinsam gegen Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu demonstrieren. Auch die NaturFreunde haben gemeinsam mit mehr als 1.200 Organisationen, Initiativen und Gruppen zu der großen Kundgebung mit Menschenkette eingeladen. Die Demonstration war geprägt von vielen Handgemachten Schildern und Transparenten, die mit kreativen Sprüchen und Bildern für eine solidarische Gesellschaft warben.
Viele der Teilnehmenden waren durch die rechten und faschistischen Äußerungen der letzten Wochen schockiert und wollten zeigen, dass diese Ansichten keine Mehrheit in der Gesellschaft haben. In den letzten Wochen gingen mehr als drei Millionen Menschen auf die Straße um gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu demonstrieren.
Die NaturFreunde trafen sich, um gemeinsam mit vielen Fahnen, Schildern und einem großen Transparent mit der Aufschrift „Aufstehen gegen Rassismus“ gemeinsam an der Kundgebung teilzunehmen. Aus einer Vielzahl der Berliner Ortsgruppen waren Aktive gekommen, um gemeinsam zu demonstrieren. Mit Bruno-Klaus Lampasiak, seit 70 Jahren Mitglied der NaturFreunde war der älteste Teilnehmer, für den die Teilnahme an der Demonstration wichtig und selbstverständlich war. Bruno-Klaus Lampasiak erinnert sich noch an die Erzählungen seines Vaters, der als aktiver NaturFreund die Zeit des Faschismus erlebt und auch erlitten hat. Nie wieder darf sich das wiederholen!
Die NaturFreunde sind seit ihrer Gründung Teil der antirassistischen und antifaschistischen Bewegung. Im Jahr 1895 wurden sie als internationale Organisation gegründet, für die Solidarität, Völkerverständigung und der Kampf gegen den reaktionäre Tendenzen und Faschismus zum Gründungskonsens gehören. Auf dem Bundeskongress 2017 in Nürnberg machten die NaturFreunde deutlich: „Wir NaturFreunde stellen uns den reaktionären und rassistischen Positionen der neurechten Gruppen entgegen. Mit ihren antifeministischen Positionen, ihrer „Heim-und-Herd“-Ideologie, ihrem völkischen Nationalismus und ihrem rückwärtsgerichteten Gesellschaftsbild stellen diese Gruppen die Erfolge und Forderungen der Aufklärung und ihrer Kämpfe für eine aufgeschlossene, interkulturelle Gesellschaft infrage.“[i]
Unter dem Motto „#WirSindDieBrandmauer“ machten die Teilnehmer*innen deutlich, dass sie die zunehmende Verrohung der Gesellschaft durch rechte Aufmärsche und Hetze nicht mehr hinnehmen wollen. Gemeinsam setzen sich die Teilnehmer*innen für Demokratie und Menschenrechte ein. Die NaturFreunde sind Teil dieses großen zivilgesellschaftlichen Bündnisses.
Mit vielen Fahnen und Transparenten machten die NaturFreunde deutlich, dass sie die rassistischen und menschenverachtenden Aktionen der der rechten Gruppen nicht hinnehmen. „Seit ihrer Gründung 1895 wenden sich die NaturFreunde gegen Ausgrenzung und Rassismus. Für uns NaturFreunde ist klar: Kein Mensch darf auf Grund von Hautfarbe, Herkunft, eigener Geschlechtsidentität, Religionsangehörigkeit oder sexueller Orientierung diskriminiert werden. Dies ist eine der Grundüberzeugungen unseres Verbandes.“[ii]
Uwe Hiksch
[i] NaturFreunde Deutschland, Aufstehen gegen Rassismus, in: Beschlüsse des 30. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands 31. März bis 2. April 2017 in Nürnberg, S. 36.
[ii] NaturFreunde Deutschland, Aufstehen gegen Rassismus, in: Beschlüsse des 30. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands 31. März bis 2. April 2017 in Nürnberg, S. 36.