06.06.2017 | Die NaturFreunde unterstützen Aktion „20 Bomben – 20 Wochen“ und fordern das Atomwaffen weltweit geächtet und verboten werden müssen. Vom 22.-23.07.2017 werden sich sie sich an Aktionen der Friedensbewegung am Atomwaffenstandort Büchel beteiligen. Am 23.07. findet dann ein großes Friedensfest der NaturFreunde Deutschlands vor dem Atomwaffenstandort mit vielen Hunderten Teilnehmenden und einer Friedenswanderung um den Fliegerhorst Büchel statt.
Von der Bundesregierung erwarten die NaturFreunde, dass sie die Lagerung von Atomwaffen auf dem Gebiet der Bundesrepublik untersagt. Die NaturFreunde fordern die Parteien im Deutschen Bundestag auf, ein Verbot der Herstellung und Lagerung von Atomwaffen im Grundgesetz festzuschreiben.
Die Atomwaffenstaaten verfügen weltweit noch über etwa 15 000 Atomwaffen mit denen die Erde mehrere Male ausgelöscht werden kann. 93 Prozent aller Atomwaffen sind dabei im Eigentum der beiden Nuklearmächte USA und Russland. Auch wenn Deutschland keine Atomwaffen besitzt, ist es durch die sogenannte „Nukleare Teilhabe“ der NATO indirekt an der atomaren Abschreckung beteiligt.
Die US-amerikanische Regierung will zwischen 2015 und 2024 350 Milliarden Dollar für den Erhalt und die Modernisierung ihrer Atomwaffen ausgeben. Manche Schätzungen erwarten sogar, dass die Kosten auf bis zu einer Billlion Dollar in den nächsten 30 Jahren betragen können. Aber auch Russland, China, Frankreich, Großbritannien haben eine Modernisierung ihrer Atomwaffenarsenale angekündigt.
Noch beim NATO-Gipfel in Warschau im Juli 2016 erneuerten die Staats- und Regierungschefs die atomare Doktrin der NATO; in der „Abschreckung und Verteidigung auf der Grundlage einer geeigneten Mischung aus nuklearen, konventionellen und Raketenabwehrfähigkeiten“ als ein „Kernelement“ der militärischen Gesamtstrategie der NATO festgeschrieben wurde.
Die NaturFreunde fordern die Bundesregierung auf, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben und die Verhandlungen in New York aktiv zu unterstützen. Wir NaturFreunde erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich bei diesen Verhandlungen für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen einsetzt und die Erarbeitung einer Abschlusserklärung aktiv unterstützt.
Atomwaffen in Rheinland-Pfalz
Im Fliegerhorst Büchel ist das Taktische Luftwaffengeschwader 33 (TaktLwG 33) der Bundeswehr stationiert. Büchel liegt in der Verbandsgemeinde Ulmen im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. In dem Bundeswehrstandort werden bis heute 20 US-amerikanische Atomwaffen gelagert und eine umfangreiche Infrastruktur vorgehalten für ihren möglichen Einsatz vorgehalten. Die Luftwaffe der Bundeswehr wird in Büchel im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO für den Einsatz mit dieser Massenvernichtungswaffe ausgebildet. Als Trägersysteme für die Atomwaffen werden die Mehrzweckkampflgzeuge des Typs Tornado eingesetzt, die speziell für diesen Zweck ständig modernisiert und erneuert werden.
Ab dem Jahre 2020 sollen neue Atombomben vom Typ B61-12 in die Serienfertigung gehen. Diese neuen Atomwaffen sollen dann auch auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel stationiert werden.
Die NaturFreunde fordern: Verbot der Lagerung und des Einsatzes von Atomwaffen auf dem Gebiet der Bundesrepublik. Kündigung der atomaren Teilhabe durch die Bundeswehr. Deutschland muss sich für ein weltweites Verbot von Atomwaffen einsetzen.
NaturFreunde unterstützen: 20 Bomben – 20 Wochen“
Samstag, 22.07.2017
Am 22.07. werden die NaturFreunde aus Berlin mit vielen Unterstützer*innen nach Büchel anreisen und eine erste Blockade ab etwa 14.00 Uhr durchführen.
aus: WanderfreundIn 02-17