16.12.2021 | Mehr als 20.000 Menschen trafen sich am Alexanderplatz, um gemeinsam für eine sozial gerechte Mietenpolitik in Berlin und ganz Deutschland zu demonstrieren. Aufgerufen hatten das bundesweite „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“, die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ und die Kampagne „Mietenstopp“! Auch die NaturFreunde Berlin beteiligten sich am lautstarken Protest.
Ein Erfolg wurde bereits erzielt. Am 26.09 stimmten mehr als 59% der wahlberechtigten Berliner*innen für die Enteignung der 13 größten Wohnungskonzerne in der Hauptstadt. Es ist ein kleiner Schritt, aber er könnte wegweisend werden. Die Umsetzung könnte zeigen, dass Wohnraum nicht der Profitgier Einiger ausgesetzt sein muss, und dass er in Kooperation aus Bürger*innen und Politik verwaltet werden kann.
Aktuell sind die Mieten in Berlin und in vielen weiteren Teilen Deutschlands kaum mehr zu bezahlen. Die großen Wohnungskonzerne spekulieren mit dem Wohnraum an der Börse und sind vor allem ihren Aktionär*innen verpflichtet. Die Kosten dafür tragen die Mieter*innen. Mit verschiedensten Tricks werden die Mieten Jahr für Jahr immer teurer und der rechtliche Rahmen für Mieterhöhung wird voll ausgereizt.
Die NaturFreunde setzten sich für eine ökologische Wende im Mietenkosmos ein. Denn der Schutz der Umwelt und eine sozialere Mietenpolitik schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, sie bedingen sich sogar. Die Wohnungskonzerne können die Kosten für energetische Sanierungen der Häuser immer auf die Mieter*innen abwälzen. Das wollen die NaturFreunde stoppen. Eine ökologische und soziale Gestaltung der Wohnsituation kann also nur im Zusammenspiel aus Mieter*innen und öffentlichen Wohnungseigentum geschehen und muss dringend auf profitorientierte Konzerne verzichten.
Luis Friedrich
aus: WanderfreundIN 04-2021