15.06.2017 | Landwirtschaftliche Themen sind wieder aktuell. Zehntausende strömen jedes Jahr zur „Wir haben es satt“-Demo und fordern eine Agrarwende. Auch die NaturFreunde setzen sich dort für eine ökologische Landwirtschaft, für gerechten Welthandel und gegen Landgrabbing ein.
Diese Themen klingen groß und nicht immer greifbar dennoch doch gibt es für jede*n – auch in Berlin – Möglichkeiten sich mit Agrarthemen auseinanderzusetzen und aktiv zu werden. So gibt es immer mehr Angebote auch in der Stadt zu gärtnern. Das verpönte schrebergärtnern wird zum Beispiel genutzt, alte Gemüsesorten zum Blühen zu erwecken. Es gibt aber auch sogenannte Urban Gardening Projekte wie die Prinzessinnengärten oder das Allmende Kontor auf dem Tempelhofer Feld für Personen, die nicht über einen eigenen Garten verfügen. Auch Bezirke wie Kreuzberg oder Pankow haben den Reiz von städtischen Anbaumöglichkeiten entdeckt und wollen zu „essbaren Bezirken“ werden. Öffentliche Plätze sollen mit essbaren Pflanzen und Kräutern angebaut werden, statt nur mit rein dekorativen Blumen und Sträuchern.
Gemüse und Obst anpflanzen ist noch machbar, aber mit der Tierhaltung in Städten wird es schon schwierig. Eine beeindruckende Entwicklung haben die Stadtimker*innen gemacht. Die Bienenhaltung in Städten wird immer beliebter und das aus vielen Gründen. Erschreckender Weise geht es den Bienen in Städten besser als in ländlichen Gebieten. Während der große Pestizideinsatz den Bienen schwer zusetzt und die Monokulturen, die von einem Tag auf dem anderen verschwinden und die Bienen ohne Nahrung dastehen lassen, sind die ungespritzten und diversen Pflanzen an Bahndämmen, auf Balkonen und Friedhöfen, in Parks und Straßen für die fleißigen Insekten ein Segen.
Die NaturFreunde engagieren sich schon lange für die Bienenhaltung. Zurzeit suchen wir einen Raum, wo wir Kleinimker*innen anbieten können, ihren Honig zu schleudern und abzufüllen.
Anke Kuss
aus: WanderfreundIn 02-16