26.12.2021 | Vom 8. bis zum 11.10.2021 fand der 31. Bundeskongress der NaturFreunde in Falkensee bei Berlin statt. Das höchste Organ des politischen Freizeitverbandes tagte unter dem Motto „Leben im Zeitalter des Menschen: Sozial – Ökologisch – Frei“. 100 Delegierte aus den Landesverbänden der NaturFreunde bundesweit fassten Beschlüsse über etwa 50 Anträge und wählten den Bundesvorstand.
Im inhaltlichen Fokus des Bundeskongresses stand das Leben im Anthropozän – eine Bezeichnung für das Zeitalter des Menschen als eine neue geochronologische Epoche. Ein Zeitalter, in dem der Mensch zum bestimmenden Faktor geoökologischer Prozesse geworden ist. In einem vom Bundeskongress beschlossenen Positionspapier „Das Anthropozän stellt die Gestaltungs- und Verteilungsfrage“ unterstreichen die NaturFreunde, dass sie das Anthropozän als eine Chance begreifen wollen. „Wir müssen alles tun, dass der Mensch nicht der Zerstörer der Zivilisation ist, sondern der Gestalter. Uns geht es um die Erweiterung der Emanzipationsidee, die soziale und ökologische Befreiung des Menschen von Abhängigkeiten, Zwängen und Unterdrückung.“
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt bildete das Thema Friedenspolitik und Abrüstung. In den Beschlüssen „Abrüsten statt Aufrüstung und Entspannungspolitik jetzt!“ und „Frieden in Bewegung geht weiter“ fordern die NaturFreunde Abrüsten statt Aufrüsten, eine Fortsetzung und Vertiefung der weltweiten Rüstungskontrolle, den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag, ein Verbot der Rüstungsexporte und eine Politik der gemeinsamen Sicherheit. Auch wurde beschlossen, die Friedenswanderungen der NaturFreunde fortzusetzen und alle zwei Jahre durchzuführen. Unmittelbare Eindrücke von der ersten Friedenswanderung 2021 konnten die Delegierten durch eine Fotoausstellung gewinnen, die das NaturFreunde-Fotonetzwerk erstellt hat und in der Geschäftsstelle der Berliner NaturFreunde im April 2022 zu sehen sein wird.
Als gastgebender Landesverband organisierten die Berliner NaturFreunde einen Kulturabend. Mit Blick auf das 125-jährige Jubiläum der NaturFreunde-Bewegung führten sie mit einer Lesung historischer und aktueller NaturFreunde-Texte wie bei einer Zeitreise durch die Tradition und Kontinuität der NaturFreunde-Idee. Musikalisch wurde der Kulturabend von den herausragenden Künstler*innen Jina und Frauke Pietsch, Isabel Neuenfeldt und Pablo Miró gestaltet.
Dem neu gewählten Bundesvorstand gehören auch drei Berliner NaturFreund*innen an: Uwe Hiksch als Bundeskassierer, Janeta Mileva als Fachbereichsleiterin „Kultur und Bildung“ und Yannick Kiesel als kooptiertes Mitglied mit Schwerpunkt Friedenspolitik.
Janeta Mileva
aus: WanderfreundIn 04-2021