30.04.2019 | Zum 100. Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg durch Angehörige der Garde-Kavallerie-Schützen-Division haben sich viele NaturFreund*innen aus Berlin an den verschiedenen Gedenkaktionen beteiligt. Trotz Kälte und Regen trafen sich 20 Aktive um an der DenkMalTour teilzunehmen, die von den NaturFreunden Berlin organisiert wurde. Die DenkMalTour führte die Teilnehmenden zu den letzten Stationen von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Uwe Hiksch ging während der Tour zeigte den historischen Kontext auf und führte Faktenreich in die damalige geschichtliche Situation ein. Während der Tour zitierte der Referent aus Schriften der beiden Sozialist*innen und las aus den letzten Artikeln in der Roten Fahne vor.
Mehr als 15 000 Menschen kamen zur traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration. Auch mehr als 100 NaturFreunde aus dem gesamten Bundesgebiet und den Niederlanden waren zur großen Demonstration gekommen. Gemeinsam zogen die NaturFreunde zum Friedhof der Sozialisten um dort am ehrenden Gedenken für die Sozialist*innen teilzunehmen.
Am 15. Januar, dem Todestag von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg trafen sich mehr als 100 Aktive um an der Luxemburg-Liebknecht-Ehrung der Friedenskoordination Berlin (FRIKO) teilzunehmen. Gemeinsam zogen die Teilnehmenden vom Olof-Palme-Platz zum Denkmal für Rosa Luxemburg am Landwehrkanal und zur Stele für Karl Liebknecht im Tiergarten.
Abgeschlossen wurde der geschichtliche Reigen der NaturFreunde Berlin mit einer Fotoexkursion und einer DenkMalTour auf dem Friedhof der Sozialisten.
Trotz alledem!
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden von Mitgliedern der Wilmersdorfer Bürgerwehr verraten, die für diese Tat vom Reichsbürgerrat des Bankiers Marx jeweils 1700 Mark erhielten. Im ehemaligen Hotel Eden, direkt am Olof-Palme-Platz wurden die beiden gefoltert und später ermordet.
Zur Einweihung der Gedenktafel am Olof-Palme-Platz führte die Initiatorin der Gedenktafel, Brigitte Jaschke am 26. März 2010 aus: „Liebknecht wurde aus dem Nebenausgang des Hotels zur Kurfürstenstraße hinausgebracht in ein wartendes Auto, ein Soldat versetzte ihm einen Kolbenhieb, dafür war ihm kurz vorher eine Belohnung versprochen worden. Ein anderer schlug Liebknecht mit der Faust ins Gesicht. Nach einer fingierten Autopanne wurde Liebknecht von mehreren Offizieren in den Rücken geschossen und dann als unbekannte Leiche in die Rettungsstelle neben dem Aquarium gebracht. [ …] Luxemburg war angekommen mit einem Köfferchen – sie rechnete mit einem der ihr schon gewohnten Gefängnisaufenthalte. Während des Wartens auf das Verhör nähte sie in Anwesenheit von Pabst ihren beim Transport beschädigten Kleidersaum um und las im Faust. Sie wurde später aus dem Haupteingang zum Kurfürstendamm geführt. Der gleiche Soldat wie bei Liebknecht versetzte ihr zwei Kolbenhiebe. Auf der Autofahrt zum Landwehrkanal sprang – wie mit Pabst abgesprochen, Klaus Gietinger hat es herausgefunden - der Offizier Hermann W. Souchon, auf das Trittbrett, tötete Luxemburg durch einen Schläfenschuss und verschwand. Entgegen dem Befehl von Pabst, sie sollte ins Leichenschauhaus gebracht werden, wurde sie in den Landwehrkanal geworfen“
aus: WanderfreundIn 01-2019