11.09.2018 | Es war ein spannender Freitagnachmittag. Unter dem Titel „1848, 1918, 1968 – Aktualität reformpädagogischer Traditionen“ haben die NaturFreunde Berlin eine Tagung durchgeführt, die von der Landeszentrale für politische Bildung unterstützt wurde. Schwerpunkt der Tagung war, die reformpädagogischen Traditionen seit der Revolution von 1848 herauszuarbeiten und sie in einen aktuellen Kontext einzuordnen. Uwe Hiksch eröffnete die Tagung und machte deutlich, dass die Aktivist*innen in allen drei Revolutionen auf die Straße gingen, weil sie sich für ihre demokratischen Rechte einsetzten und Demokratie und Mitbestimmung in Staat und Gesellschaft einforderten.
Referate zur Reformpädagogik
Im ersten Referat mit dem Titel „Bildungspolitische und reformpädagogische Forderungen in der Kontinuität der Revolutionen von 1848, 1918 und 1968“ arbeitete der Referent am Beispiel der Forderungen zu Schule, Ausbildung und Hochschule Kontinuitäten und Veränderungen in den Forderungen der Aktiven der drei Epochen heraus. Die Bildungsforscherin und NaturFreundin Dr. Christa Händle zeigte in ihrem Vortrag „Neue Menschen für eine neue Gesellschaft: Menschenfreundliche reformpädagogische Bewegungen in Berlin“ anhand der eigenen Biographie die Einflüsse von fortschrittlichen Pädagog*innen auf die Entwicklung von Schule und Hochschule auf. Anhand von verschiedenen Beispielen von reformpädagogischen Konzepten ging sie auf die bildungspolitischen Diskurse in Berlin seit den 1920er Jahre auf und verdeutlichte anschaulich, dass sehr viele reformpolitische Forderungen noch immer auf ihre Umsetzung warten. Janeta Mileva vom Bundesvorstand NaturFreunde Deutschlands ging ich ihrem Referat „Einfluss der reformpädagogischen Forderungen auf die Bildungsarbeit der NaturFreunde“ auf die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten von reformpädagogischen Konzepten anhand der Entwicklung der NaturFreunde seit den 1920er Jahren ein. Am Beispiel der Kultur- und Bildungsarbeit, der Entwicklung der Debatten über die Arbeiter*innenfotografie und den Bildungskonzepten für einen demokratischen und partizipatorischen Breitensport erläuterte sie anhand historischer und aktueller Bildungsvorstellungen der NaturFreunde, den Einfluss reformpädagogischer Konzepte.
Intensive Diskussionen
Die Tagung war von intensiven Diskussionen über aktuelle und historische Vorstellungen von Reformpädagogik geprägt. Die Teilnehmenden erarbeiteten konkrete Forderungen an die heutige Politik und besprachen weitere Schritte, um die Debatte voranzubringen.