09.12.2023 | Wieder gibt es in Berlin eine Diskussion über die Durchführung von Olympischen Spielen in der Stadt. Nachdem sich München 2022 um die Olympischen Winterspiele und Hamburg um die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 bewerben wollten, stimmten die Bürger*innen in zwei Volksbegehren gegen eine Olympia-Kandidatur. Sollte der Berliner Senat sich um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2036 bewerben, werden sich die NaturFreunde auch in Berlin dafür einsetzen, dass im Vorfeld der Durchführung der Olympischen Spiele ein Volksbegehren gestartet wird, um die Bewerbung zu beenden.
Berlin braucht keine Olympischen Spiele, sondern eine soziale und ökologische Sport- und Stadtentwicklungspolitik, die sich an den Bedürfnissen aller Bewohner*innen orientiert. Die NaturFreunde setzen sich als Natur- und Umweltverband gegen den weiteren Verbrauch von Flächen für Großprojekte ein. Gemeinsam mit Vielen streiten die NaturFreunde für eine Stadt für alle, mit einer sozialen und ökologischen Stadtplanung und lehnen einen weiteren Ressourcen- und Flächenverbrauch für Olympia ab.
NaturFreunde Sportverband für den Breitensport
Auch als Sportverband, der sich für den Breitensport engagiert setzen sich die NaturFreunde gegen die Durchführung der Olympischen Spiele in Berlin ein. Stadien und monofunktionale Großsportanlagen für Olympia kosten viel Geld. Auch für Instandhaltung und Ausfallbürgschaften müssen auf Jahrzehnte hinaus öffentliche Gelder fließen.
Die Olympischen Spiele sind zu einem kommerziellen Großevent mutiert, bei dem große Konzerne die sportlichen Veranstaltungen als Projektionsfläche für ihre Werbung benutzen. Gleichzeitig werden die Kosten für die Veranstaltung auf die Ausrichtungsländer und die jeweiligen Städte verschoben. Die vertraglichen Vereinbarungen anderer Olympiastandorte mit dem IOC machen deutlich, dass die Stadt mit dem „Host-City-Vertrag“ ihr Mitspracherecht vollkommen aus der Hand gibt. Selbstverwaltung und demokratische Beteiligung werden ausgehebelt. Was in der Stadt passiert, wollen wir Berliner*innen entscheiden und nicht das IOC!
Auf das Land Berlin kämen viele Milliarden Euro Kosten zu, die durch keine Einnahmen gedeckt werden könnten. Die Steuerzahler*innen müssten dann für die riesigen Gewinne von Konzernen und IOC aufkommen. Schon die Bewerbung kostet viele Millionen. Die NaturFreunde werden sich aktiv in das NOlympia-Bündnis einbringen.
Infos bei: NaturFreunde Berlin, Uwe Hiksch, hiksch@naturfreunde.de.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 03-2023