11.01.2021 | In Zeiten gesteigerter Verwertungsinteressen und angespannter Wohnungsmärkte wird für immer breitere Bevölkerungsteile schmerzhaft erfahrbar, dass die persönliche Wohnungsfrage individuell nicht mehr gelöst werden kann. Dabei entstehen im Wohnumfeld und städtischen Raum statt Ressentiments Suchbewegungen nach praktischer Solidarität. Konkrete Mieter*innenkämpfe entwickeln sich zu neuer Stadtteilarbeit.
Peter Nowak und Matthias Coers haben mit dem Buch „Umkämpftes Wohnen. Neue Solidarität in den Städten“ eine spannende Lektüre vorgelegt. Sie stellen Initiativen aus dem In- und Ausland vor, geleitet von der Frage, wie Kämpfe um Wohnraum, niedrige Mieten, gegen Verdrängung und die Kämpfe um höhere Löhne und Einkommen zusammengeführt werden können. 15 Initiativen aus 5 Ländern werden interviewt oder mit Diskussionsbeiträgen vorgestellt. Das Spektrum der zu Wort kommenden Initiativen reicht von Nachbarschaftsinitiativen, die bei Fragen des Wohnens unterstützen, über Gruppen, die im Feld Jobcenter- oder Lohnarbeits-Solidarität aktiv sind. Das Buch soll dazu beitragen, die Diskussion über das politische Potential, dass sich in der Mieter*innen- und der Recht auf Stadt-Bewegung ausdrückt, weiterzuführen.
Peter Nowak/Mattias Coers, Umkämpftes Wohnen. Neue Solidarität in den Städten, ISBN 978-3-96042-017-0, 144 Seiten, 10 Euro
Website zum Buch: https://umkaempftes-wohnen.de/
aus: WanderfreundIn 04-2020