22.05.2023 | Viele Flächen in Berlin sind versiegelt, sei es durch Asphalt oder Beton. Der Versiegelungsgrad ist mit etwa 35 % an der Gesamtfläche der Stadt hoch. Seit 2005 nimmt die Versiegelung in Berlin um etwa 78 Hektar pro Jahr zu. Dadurch werden in Berlin viele wichtige Ökosysteme zerstört. Der Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Bodenorganismen schrumpft. Zudem kann durch den fehlenden, lebendigen Boden kein Co2 gespeichert werden. Das kostbare Regenwasser, das nach Reinigung Trinkwasser werden könnte, gelangt in die Kanalisation wird verschwendet. Bei starken Regenfällen wird die Kanalisation zum Überlaufen gebracht. Das Abwasser gerät dann ungeklärt in Spree und Havel. Dies verschlechtert wiederum die Wasserqualität.
Die versiegelten Flächen und Wege können sich im Sommer sehr schnell aufheizen und die Wärme an die Umgebung abgeben. Die Hitze kann unteranderem für Säuglingen, Kindern und älteren Menschen gefährlich werden. Außerdem können asphaltierte, beziehungsweise betonierte Wege dazu beitragen, dass Radfahrer*innen und Rollerfahrer*innen schneller und unvorsichtiger fahren. So kann es häufiger zu Unfällen mit Fußgänger*innen kommen.
Die Unfallgefahren nehmen zu. Bei älteren Menschen kann ein Sturz zudem auch schwerwiegende Verletzungen verursachen. Die Kampagne „Natur statt Asphalt – Entsiegelt Berlin!“ setzt sich dafür ein, alle Entsiegelungspotentiale in Berlin zu nutzen. Sie will das Bewusstsein für die Schädlichkeit unnötiger Versiegelung in Bevölkerung, Verwaltung und Politik wecken und einen anderen Umgang mit unserem Boden erreichen.
Katja Reschke (Schülerpraktikantin)
aus: WanderfreundIn 01-2023