20.05.2022 | NaturFreunde historisch:
Seit vielen Jahren setzen sich die NaturFreunde für eine soziale Demokratie ein, in der nicht der egoistische Eigennutz und das Recht des Stärkeren, sondern das solidarische Miteinander im Mittelpunkt gesellschaftlicher Entwicklung steht. Im Jahr 2011 haben die NaturFreunde auf ihren Bundeskongress den „Hannoveraner Appell“ verabschiedet:
„Hannoveraner Appell der NaturFreunde: Mehr Demokratie wagen. Wir fangen erst richtig an.
Seit dem Ende der zweigeteilten Welt wird eine „neue Systemkonkurrenz“ deutlich - die zwischen liberaler und sozialer Demokratie. Dieser Konflikt hat weit reichende Folgen, denn er ist mit unterschiedlichen Formen der Wirtschafts- und Unternehmensverfassung, politischer Regulierung und staatlicher Aufgabenzuweisung sowie mit einem unterschiedlichen Verständnis von Gesellschaft verbunden:
Die liberale Demokratie begrenzt sich Bürgermitbestimmung auf das politische System. Von Konservativen wird oftmals schon die Forderung, mehr Demokratie zu wagen, als ein Angriff auf die Freiheit diffamiert. Sie beschränken die Rechtsgarantien auf den Schutz der individuellen Freiheit gegen Übergriffe Dritter. Was der Einzelne in diesem geschützten Rahmen aus seinen Handlungschancen macht, bleibt ihm gänzlich selbst überlassen.
Die soziale Demokratie fordert ein soziales Staatsbürgerrecht für die Freiheit und Würde des Einzelnen sowie eine Ausdehnung des Selbst- und Mitbestimmungsrechts der Demokratie über das politische System hinaus auf alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereiche. Sie will verbindliche Regeln für soziale und ökologische Standards ebenso für Steuern und Abgaben.“
Aus: NaturFreunde Deutschlands, Hannoveraner Appell der NaturFreunde, Mehr Demokratie wagen. Wir fangen erst richtig an., in: Beschlüsse 28. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands, 18. – 20. März 2011, S. 10f.
aus: WanderfreundIN 01-2022