12.09.2019 | Die Kundgebung #FairWandel der IG Metall hat deutlich gezeigt, dass die notwendige gesellschaftliche Transformation nur gelingen kann, wenn sie sozial, ökologisch und demokratisch organisiert wird. Die NaturFreunde unterstützen Forderungen der Gewerkschaften, dass bei dieser notwendigen Transformation mit öffentlicher Infrastruktur- und Beschäftigungsprogrammen Brücken für die von der Verkehrswende und der Energiewende betroffenen Beschäftigten geschaffen werden müssen. Mit einem öffentlichen Infrastrukturprogramm zum ökologischen Umbau der Industriegesellschaft können Hunderttausende von neuen Jobs geschaffen werden. Ausdrücklich unterstützen die NaturFreunde die Forderung der IG Metall zur Schaffung eines Transformationskurzarbeitergeldes und für eine Qualifizierungs- und Beschäftigungsinitiative.
Die NaturFreunde wollen in einem engen Dialog mit den Gewerkschaften für eine Mobilitätswende, weg vom motorisierten Individualverkehr, eintreten und unterstützen die Forderungen nach der Vorlage von konkreten Maßnahmen durch die Bundesregierung. Die NaturFreunde fordern die Bundesregierung auf, Beschäftigte nicht gegen den notwendigen Klimaschutz und eine schnelle ökologische Verkehrswende auszuspielen. Bis spätestens 2025 dürfen keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden, bis 2035 muss der Verkehr klimaneutral organisiert sein. Dies setzt große ökonomische und ökologische Umbaumaßnahmen voraus. Dies kann nur gelingen, wenn die betrieblichen Mitbestimmungsrechte für die Betriebsräte gestärkt und öffentliche Programme zur Absicherung der Kolleg*innen aufgelegt werden.
Die NaturFreunde unterstützen ausdrücklich die Feststellung der IG Metall, dass „mit einer Politik der schwarzen Null die Verkehrs- und Energiewende nicht zu schaffen“ sein wird. Gemeinsam mit den Gewerkschaften müssen Konversionsprogramme für die betroffenen Betriebe erarbeitet werden und den betroffenen Kolleg*innen alternative Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnet werden. Ein „weiter so“ kann es nicht geben. Deshalb ist das von Umweltverbänden und der IG Metall vorgelegte Eckpunktepapier „Die Klima- und Mobilitätswende gestalten“ eine wichtige Grundlage für den notwendigen Transformationsprozess.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 03-2019