13.10.2022 | Es erscheint wie ein schlechter Film: Immer mehr Politiker*innen aus CDU, CSU und FDP melden sich zu Wort und fordern eine Verlängerung der Laufzeit für die Uralt-Atomreaktoren. Die Katastrophe von Fukushima scheint bei dieser Debatte schon vergessen. Am Atomausstieg darf nicht gerüttelt werden! Ende des Jahres muss das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet und die unverantwortliche Nutzung der Atomenergie in Deutschland endlich beendet werden. Die NaturFreunde Deutschlands werden einen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken sicherlich nicht tatenlos zusehen und sind bereit, ihren Beitrag zum Widerstand gegen diese unverantwortliche Politik zu leisten.
Die Atomenergie kann keinen sinnvollen Beitrag für die Sicherung der Energieversorgung im Winter leisten. Vielmehr müssen endlich alle Verantwortlichen anfangen, gegenseitig über konkrete Schritte zur Überwindung der Krise zu reden. Die NaturFreunde Deutschlands erwarten von der Bundesregierung, dass sie dieser unsinnigen Debatte endlich ein Ende setzt. SPD und Bündnis 90/Die Grünen müssen der FDP offensiv entgegentreten. Im Koalitionsvertrag wurde eindeutig festgeschrieben, dass die Bundesregierung am Atomausstieg festhält. Wer jetzt behauptet, aufgrund der aktuellen Debatten über die Gasversorgung müssten Atomkraftwerke weiter betrieben werden, handelt unverantwortlich.
Die NaturFreunde Deutschlands erwarten von der Bundesregierung zudem, dass sie ihre Klimazusagen einhält und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger beschleunigt. Die Energiewende wird gegen die Wand gefahren, wenn auf der einen Seite Bundesländer wie das CSU-geführte Bayern beim Ausbau der Windenergie als Bremsklötze auftreten und auf der anderen Seite Kohlekraftwerke wieder hochgefahren und Atomkraftwerke länger betrieben werden.
aus: WanderfreundIn 03-2022