30.08.2020 | Gemeinsame Presseeinladung
Eltern ohne Grenzen und NaturFreunde Berlin
„Eltern ohne Grenzen“ und NaturFreunde Berlin bauen vor dem Kanzleramt ein Flüchtlingszelt nach. Gemeinsam wollen die Aktiven erreichen, dass die Bundesregierung den Weg frei macht, um sofort alle Kinder und Familien aus dem Elendslager Moria aus Lesbos zu holen.
Die Initiative „Eltern ohne Grenzen“ und die NaturFreunde Berlin starten am 26.6.2020 um 10.00 Uhr eine 24-stündige Mahnwache vor dem Kanzleramt für die Kinder im griechischen Flüchtlingslager Moria. Vor dem Kanzleramt wird ein Zelt situationsgetreu nachgebaut, in dem Kinder in den griechischen Flüchtlingslagern über Monate oder gar Jahre leben müssen: Unter Plastikplanen, auf Pappkartons schlafend, unter unwürdigen hygienischen Bedingungen, ohne ausreichende Wasser,- Sanitär und Gesundheitsversorgung. Die Aktiven werden symbolisch 24 Stunden vor dem Kanzleramt Wache halten für die Kinder von Moria.
Dazu Heike Dierbach (Eltern ohne Grenzen): „Wenn es Kindern schlecht geht, halten Eltern an ihrem Bett Wacht. Wir Berliner Eltern tun das stellvertretend, um die Politik an ihre Verantwortung für alle Kinder in Moria zu erinnern. Es ist eine kleine Hilfe, wenn Deutschland nun einige kranke Kinder aufnimmt – doch den Tausenden Kindern, die zurückbleiben, geht es ebenfalls nicht gut. Wir laden Herrn Seehofer daher ein, sich die Bedingungen in Moria am Freitag vor dem Kanzleramt einmal ‚live‘ anzusehen. Zugleich fordern wir auch die Bundesregierung auf, sofort den Weg frei zu machen, damit alle Kinder und Familien sofort aus Moria evakuiert werden“
Die Bedingungen in Moria sind für alle BewohnerInnen katastrophal, aber die rund 8000 Kinder dort leiden noch einmal besonders. Hilfsorganisationen berichten, dass Zehnjährige versuchen, sich umzubringen, weil sie so nicht mehr weiterleben wollen. Die Eltern im Lager haben kaum Möglichkeiten, ihren Kindern auch nur die grundlegendsten Bedürfnisse zu erfüllen. Viele Städte und Gemeinden in Deutschland haben sich bereit erklärt, sofort Kinder aufzunehmen – doch der Bund mauert. Wir fordern: Alle Kinder und Familien müssen sofort aus Moria evakuiert werden. Denn auch den Kindern, die dort mit Eltern leben, geht es nicht gut. Der Verweis auf eine angebliche europäische Lösung ist eine inakzeptable Hinhaltetaktik. Für die Kinder in Moria zählt jeder Tag! Wenn sonst niemand in Europa handelt, muss deshalb die Bundesrepublik die Verantwortung übernehmen und die Kinder aus Moria herausholen.
Dazu Uwe Hiksch (NaturFreunde Berlin): „Die Zusage der Bundesregierung 243 kranke Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen ist zu begrüßen, aber nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir NaturFreunde erwarten von der Bundesregierung, dass Deutschland mindestens 10.000 Geflüchtete aus den griechischen Lagern aufnimmt. Es ist eine Schande, dass Menschen in einen Staat der Europäischen Union unter menschenunwürdigen Zuständen leben müssen. Die Bundesregierung muss endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und alle Kinder aus den Lagern holen. Deutschland übernimmt in wenigen Tagen den Vorsitz des EU-Rates. Wir erwarten, dass die Bundesregierung hier mit gutem Beispiel vorausgeht und einen sichtbaren Beitrag zur sofortigen Beendigung dieser humanitären Katastrophe leistet.“
Die Aktion findet statt:
Freitag, 26.6.2020
Beginn der Mahnwache, 10 Uhr
Ende der Mahnwache: 27.06.2020, 10 Uhr
Ort: Forum vor dem Kanzleramt
Ablauf der Nacht- und Mahnwache:
10.00 Uhr Beginn der Mahnwache
15.00 Uhr Kundgebung vor dem Kanzleramt mit Reden
Weitere Infos & Kontakt:
Heike Dierbach (Eltern ohne Grenzen), elternohnegrenzen@posteo.de, Tel. 01522 669 75 01
Uwe Hiksch (NaturFreunde Berlin), hiksch@naturfreunde.de, Tel.: 0176-62015902
Video zur Aktion findet Ihr hier: https://youtu.be/qQdi5r0zwUo