20.11.2024 | NaturFreunde fordern Rücknahme der geplanten Kürzungen für den Ausbau der Straßenbahn
„Wer die Mittel für den geplanten Ausbau der Straßenbahninfrastruktur kürzt, legt eine Axt an die notwendige Mobilitätswende in Berlin. Der Ausbau der Straßenbahn ist eine der zentralen Voraussetzungen für eine Mobilitätswende in Berlin“, fordert Uwe Hiksch, stellvertretender Landesvorsitzender der NaturFreunde Berlin.
Der Berliner Senat plant, die Mittel für die Verlängerung der Straßenbahn vom Alexanderplatz zum Kulturforum und von Johannisthal in die Gropiusstadt zu streichen. Beide Linien sind hochfrequentierte Straßen, die ein sehr hohes Fahrgastaufkommen erwarten lassen. Mit der Streichung der Mittel für die Straßenbahn, wird die autogerechte Stadt weiterhin bevorzugt.
Die NaturFreunde fordern einen flächendeckenden Wieder-Aufbau des Straßenbahnnetzes in Berlin, insbesondere von Ost- nach Westberlin. Das ehemalige West-Berlin war bis in die 1950er Jahre eine Stadt der Straßenbahnen. Durch die Schaffung einer autogerechten Stadt wurde diese einmalige Straßenbahninfrastruktur im ehemaligen West-Berlin vollständig zerstört. Wer eine wirkliche Mobilitätswende erreichen will, muss die Straßenbahn als die zentrale Säule für den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen. Mit den geplanten Kürzungen wird der Ausbau der Straßenbahn in die ferne Zukunft verschoben.
Dazu Uwe Hiksch: „Die Streichung der Mittel für den Ausbau der Straßenbahn wird Berlin auf mittelfristige Sicht ein Mehrfaches an Kosten und negativen Entwicklungen bringen. Die Menschen, die heute an der Leipziger Straße und der Sonnenallee wohnen, werden weiterhin durch ein massives Verkehrsaufkommen belastet, die daraus entstehenden gesundheitlichen Risiken weiter bestehen. Wenn der Senat gleichzeitig weiterhin an seinen völlig unrealistischen U-Bahn-Planungen festhält, zeigt er überdeutlich, dass er keinen Ausbau der Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr will. Der Neubau von U-Bahnen kostet ein Vielfaches im Vergleich zum Ausbau von Straßenbahnstrecken und erfordert Planungszeiten von bis zu 20 Jahren. Die NaturFreunde erwarten vom Berliner Senat, dass die geplanten Kürzungen für den Straßenbahnausbau zurückgenommen werden.“
Die NaturFreunde Berlin fordern vom Berliner Senat:
- Rücknahme der Streichungen für den Ausbau der Straßenbahn-Infrastruktur
- Zügige Weiterplanung und Bau der der Straßenbahn vom Alexanderplatz zum Kulturforum und von Johannisthal in die Gropiusstadt
- Eine konsequente Verkehrsplanung mit Priorität für Straßenbahnen, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen
- Den energischen Ausbau des Straßenbahnnetzes in ganz Berlin
- Die Abkehr von der autogerechten Stadt
Kontakt:
NaturFreunde Berlin, Uwe Hiksch, hiksch@naturfreunde.de, Tel.: 0176-62015902