08.06.2017 | In der Galerie der NaturFreunde Berlin wurde eine eindrucksvolle Ausstellung zum Leben und Wirken von Georg Elser gezeigt. Georg Elser hatte sich bereits im Jahr 1938 entschlossen, durch ein Attentat die Führung der NsdAP zu töten. Am 8. November 1939 verübte er ein Attentat im Münchener Bürgerbräukeller, mit dem er Adolf Hitler töten wollte. Die von ihm hergestellte Zeitbombe explodierte wenige Minuten zu spät. Dreizehn Minuten haben dafür gefehlt. In seinem 1964 gefundenen Akten über die Verhöre bei der Gestapo hatte er als wichtigste Begründung seiner Tat gesagt: „Ich habe den Krieg verhindern wollen.“
Es dauerte viele Jahrzehnte bis Georg Elser seinen Platz im Widerstand gegen den deutschen Faschismus zuerkannt bekam. Fortschrittliche Historiker*innen und Geschichtswerkstätten setzen sich dafür ein, dass die mutige Tat Elsers endlich entsprechend gewürdigt wurde. Mehrere Jahrzehnte stritten auch viele NaturFreund*innen für eine Würdigung Georg Elsers.
Georg Elser wurde am 4. Januar 1903 in Hermaringen/Württemberg geboren. Er absolvierte eine Schreinerlehre. 1928 wurde er Mitglied im kommunistischen „Roten Frontkämpferbund Konstanz“. Georg Elser war von 1926 bis zu ihrem Verbot 1933 aktiv bei den Konstanzer NaturFreunden. Nachdem er auf der Flucht an der Schweizer Grenze verhaftet wurde, sperrten die Nazis ihn von 1940 bis 1945 in Einzelhaft im KZ Sachsenhausen und Dachau ein. Am 9. April 1945 wurde er nach jahrelanger Haft und vielen Folterungen auf persönlichen Befehl von Hitler erschossen.
Die NaturFreunde Berlin haben mit der Ausstellung an Georg Elser erinnert. Zum Abschluss der Ausstellung wurde der Film „Elser – er hätte die Welt verändert!“ vorgeführt. Zusammen mit dem Historiker Oliver Kersten und Uwe Hiksch fand nach dem Film eine spannende Diskussion statt.
Am 9. April 2016 um 16.00 Uhr werden die NaturFreunde Berlin am Denkzeichen für den Widerstandskämpfer in der Wilhelmstraße 93 niederlegen. Die über 17 Meter hohe, filigrane Stahlskulptur mit der Silhouette von Georg Elsers Profil ist im Dunkeln mit LED-Lampen erleuchtet. Im Gehweg wurden Zitate Georg Elsers als Leuchtstreifen eingelassen. Direkt an der ehemaligen Neuen Reichskanzlei ist heute die Silhouette seines Kopfes zu sehen – in Erinnerung an den mutigen Widerstandskämpfer und NaturFreund Georg Elser.