17.12.2018 | Die Geschichte der NaturFreunde ist unmittelbar mit der Entstehung der organisierten Arbeiter*innenbewegung verbunden. Als die Gründung einer „touristischen Gruppe“ durch den Wiener Sozialisten, Freidenker und Lehrer Georg Schmiedl in der "Arbeiterzeitung" angekündigt wurde, war der Grundstein für die NaturFreunde gelegt. Am 16. September gründeten dann 185 Genoss*innen in Wien den "Touristenverein Die Naturfreunde". Für die damaligen Gründungsmitglieder war es selbstverständlich, sich politisch und theoretisch auf die bekannten Theoretiker*innen der Arbeiterbewegung zu berufen. Seine Überzeugung, dass es im Rahmen der gesellschaftlichen Entwicklung zu einem Fortschreiten der Produktivkräfte kommen werde, hat das Denken der Arbeiter*innenbewegung intensiv geprägt.
Schon früh wurde bei den NaturFreunde über die negativen Folgen einer ungehemmten Industrialisierung und die Auswirkungen auf die arbeitenden Menschen diskutiert. In einen Artikel von Erich Häfner im „Fahrtgenoss“ aus dem Jahr 1920 bedauerte er, dass viele „junge Menschen, die doch auch Arbeiterkinder sind, […] keine oder nur eine ungenügende Ahnung von Naturerkenntnis und vom Denken eines im sozialistischen Sinne erzogenen Arbeiters“ hätten.
Mit der Fachtagung „Arbeit gegen Natur? Marx und die ökologische Frage“ soll untersucht werden, welche Impulse für die NaturFreunde und der Auseinandersetzungen mit Natur- und Umweltschutz durch die Theorie von Karl Marx innerhalb der NaturFreunde und bei der Entwicklung der theoretischen Grundlagen der NaturFreunde gegeben wurden.
Die Konferenz findet am Samstag, 15.12.2018, in der Zeit: 10:00-17:30 Uhr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin statt. Das Programm und das Anmeldeformular der Konferenz findet ihr unter: https://www.naturfreunde.de/tagung-gruener-marx. Bitte unbedingt anmelden.
aus: WanderfreundIn 04-2018