13.03.2021 | Seit mehr als drei Jahren koordinieren die NaturFreunde das Bündnis „Natur statt Asphalt – Entsiegelt Berlin“, in dem verschiedenen Bürgerinitiativen, Verbände und Organisationen zusammenarbeiten, um sich für die Erhaltung der vorhandenen Naturräume in Berlin einzusetzen. Die Forderung des Bündnisses ist klar: Keine weitere Versiegelung der Stadt. Wenn es zu notwendigen Versiegelungen kommt, muss an anderer Stelle in Berlin eine Entsiegelung vorgenommen werden. Dazu hat sich das Bündnis zu einer Reihe von aktuellen Bauvorhaben in Berlin geäußert. In der geplanten „Urbanen Mitte Süd“ am Gleispark, sollen sieben neue „Hochhäuser mit Kerngebietscharakter“ mit bis zu 90 Metern Höhe gebaut werden. Am ehemaligen Postscheckamt in Kreuzberg ist eine deutliche Verdichtung des bisherigen Häuserbestandes geplant und auch im Dragonerareal wird eine sehr massive Bebauung vorgesehen. Die NaturFreunde haben zu diesen Plänen Alternativen aufgezeigt und sich gemeinsam mit dem „Bündnis Stadtnatur in K 61“ für eine behutsamere Erschließung dieser Areale eingesetzt.
Mit FUSS e.V., den Grünen Radlern Berlin und Grünzüge für Berlin engagieren sich die NaturFreunde für die Erhaltung eines natürlichen Spreeweges, in dem die unversiegelten Uferpromenaden erhalten bleiben. Zu den Planungen der neuen „Siemensstadt 2.0“ wurde eine ausführliche Stellungnahme erarbeitet. Und gemeinsam mit der BI Wuhletal kämpfen die NaturFreunde für die Erhaltung des Wuhletals und gegen die zunehmende Versiegelung in diesem Bereich. In den nächsten Monaten wird es im Wuhletal eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen, wie Stadtspaziergänge oder Informationsveranstaltungen geben. Auch ist in der Wuhlheide eine Aktion gegen die geplante „Tangentialverbindung Ost“ in Planung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der geplante Bau von Radschnellwegen durch Grünflächen und Parks in Berlin. Hier haben die NaturFreunde deutlich aufgezeigt, dass sie eine solche Planung nicht mittragen werden, da hierdurch die Erholungsfunktion der Parks der Verkehrsentwicklung geopfert würde. Deshalb fordern die NaturFreunde die Entwicklung von Radschnellwegen in Berlin auf bestehenden Straßen und Verkehrsflächen. Als ein Schwerpunkt wurden die massiven Umwelteingriffe am Beispiel des geplanten Radschnellwegs am Teltowkanal aufgezeigt.
Mit dem Bündnis „Entsiegelt Berlin“ ist es gelungen, eine Reihe von Diskussionen in der Stadt über die Erhaltung von „grüner Infrastruktur“ zu forcieren. Hier werden die NaturFreunde auch in den nächsten Jahren ihr Engagement aufrechterhalten. Das Bündnis Entsiegelt Berlin trifft sich monatlich am vierten Montag im Monat um 18.00 Uhr im Zoom-Raum der NaturFreunde.
aus: WanderfreundIn 01-2021