28.12.2024 | Zu einer Protestaktion gegen die Zerstörung des Grünen Kiez Pankow durch den Berliner Senat hatte die Bürgerinitiative Grüner Kiez Pankow gemeinsam mit dem Pankower Runden Tisch „KIEZ MACHT KLIMA UND INTEGRIERT!“, dem „Berliner Bündnis Nachhaltige Stadtentwicklung“ (BBNS), dem „Bündnis Klimastadt Berlin 2030“ und der „Initiative BaumEntscheid“ eingeladen. Auch die NaturFreunde Berlin waren mit einem großen Transparent bei der Aktion dabei.
Mit der Aktion Lichterbaum wollten die Aktiven auf die wertvolle grüne Infrastruktur im Grünen Kiez Pankow hinweisen. Die Bürgerinitiative Grüner Kiez Pankow fordert seit mehreren Jahren vom Berliner Senat, den vom Bezirk Pankow vorgeschlagenen Bebauungsplan umzusetzen und ihre brutale Verdichtung des Kiezes aufzugeben. Sie setzen sich für die Erhaltung der Berliner Stadtbäume, der Stadtnatur und aller Arten ein.
Die Veranstaltung wurde von den Aktiven des Grünen Kiezes Pankow eröffnet. Britta Krehl zeigte in ihrem Statement die Entwicklung in den letzten Jahren auf. Für die geplante Verdichtung des Grünen Kiezes sollen 59 Bäume auf jeden Fall gefällt werden. Durch starken Eingriff in den Wurzelschutzbereich inkl. Kronenrückschnitte seien weitere Bäume gefährdet. Aufgrund der Planungen seien mehr als 80 Bäumen gefährdet.
Manfred Schubert von der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz informierte über den aktuellen Stand der Klagen und zeigte die nächsten Schritte auf. Aktuelles Ziel sei, eine mögliche Ausnahmegenehmigung durch den Bezirk Pankow zu verhindern. Hierfür werde auf jeden Fall ein Eilverfahren zur Verhinderung der Zerstörung des Grünen Kiezes vorbereitet. Gemeinsam würden die NaturFreunde, der BUND und die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände eine mögliches Eilverfahren vorbereiten.
Für die NaturFreunde Berlin sprach Uwe Hiksch zu den Anwesenden und dankte ihnen für die jahrelange Arbeit für eine Erhaltung der Stadtnatur. Er machte deutlich, dass die ständige Forderung des Berliner Senats nach Neubau von immer mehr Wohnungen nicht nachvollziehbar sei. In Berlin stehen mehr als 40.000 Wohnen leer, mehr als 30.000 Wohnungen werden als Ferienwohnungen zweckentfremdet und darüber hinaus gebe es in Berlin mehr als zwei Millionen Quadratmeter leerstehende Büroflächen. Er forderte den Berliner Senat auf, statt immer mehr Grünflächen zu versiegeln, endlich konkrete Maßnahmen zu ergreifen, damit der leerstehende Raum in bestehenden Häusern endlich für bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehe.
Uwe Hiksch machte weiter deutlich, dass die NaturFreunde seit Jahren für eine andere Baupolitik in Berlin kämpfen. Am Beispiel des Grünen Kiezes zeigte er auf, wie das Gegengutachten der AG Artenschutz der NaturFreunde die Grundlage für das positive Urteil der Berliner Verwaltungsgericht gelegt habe. Er zeigte auf, dass bei Klagen zur Sicherung des Artenschutzes manches mal vor allem Stadttiere wie der Spatz eine wichtige Rolle spielten. Es sei jedoch nicht nur ein Kampf um den Artenschutz, genauso sei der Einsatz für die Erhaltung der Lebensräume für die Arten, ein alltäglicher Menschenschutz. Denn nur eine intakte Stadtnatur können dazu beitragen, dass auch die Menschen in urbanen Großräumen menschenwürdig leben können.