23.09.2020 | Überlebende der Konzentrationslager und Zuchthäuser begründeten am 9. September 1945 die Tradition, am zweiten Sonntag im September der Opfer des Faschismus zu gedenken. Als Tag der Erinnerung und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg – verbindet er heute das Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes mit wichtigen Debatten der Gegenwart.
Auch in diesem Jahr waren die NaturFreunde Berlin mit einem Infostand am Fest und der Kundgebung am Rosa-Luxemburg-Platz am Tag der Erinnerung und Mahnung an 13. September beteiligt. Vertreter*innen der NaturFreunde Berlin haben auch am 3-stündigen Antifaschistischen Fahrradkorso teilgenommen. Der Infostand der NaturFreunde Berlin wurde von vielen Interessierten sowie von langjährigen Freund*innen und Bekannten besucht. Interessante Diskussionen fanden statt, Gedanken wurden ausgetauscht und viele Informationsmaterialien wurden verteilt. Es wurde besprochen, dass 75 Jahre nach dem Kriegsende es an uns liegt, die Erinnerung an die zahllosen Toten wachzuhalten und der Millionen Holocaust-Opfern zu gedenken, die von den Nazis ermordet wurden.
Der Tag der Erinnerung und Mahnung wurde mit einer eindringlichen und beeindruckenden Rede von Ehrenvorsitzenden Hans Coppi eröffnet. Er erinnerte an die Geschichte des Tages und die Entwicklung vom Tag der Opfer des Faschismus zum heutigen Tag der Erinnerung und Mahnung.
Spannende Diskussionen und Musik liefen den ganzen Nachmittag auf der Bühne. Die Teilnehmenden diskutierten über den Skandal des Verlustes der Gemeinnützigkeit des Bundesverbandes der VVN-BdA, über den 8. Mai als Feiertag und warum das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma im Tiergarten unangetastet bleiben muss sowie über den Widerstand gegen die Pläne der Bundesbahn. Diskussionen über die Neuköllner Neonazi-Terrorserie, das „Versagen“ der Ermittlungsbehörden, NSU.2.0. und warum ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss her muss fanden auch statt. Nebenbei hatten die Besucher*innen die Möglichkeit die Ausstellung „Genozid an Rom*nija in der Ukraine 1941–1944“ im Rosa-Luxemburg-Saal des Karl-Liebknecht -Hauses zu besuchen.
Mit den vielen Teilnehmer*innen und Besucher*innen, mit den spannenden Diskussionen und zahlreichen Aktionen, verlief das Fest wieder wie ein Gedenktag der Erinnerung und der Mahnung zur Wahrung der Menschenrechte, für Frieden und Freiheit.
Margareta Mileva