09.01.2020 | Zu ihrer ersten Neujahrswanderung durch das Neuenhagener Mühlental trafen sich 18 Wander*innen der NaturFreunde Berlin. Vom Bahnhof Hoppegarten ging es vorbei an der Galopprennbahn Hoppegarten. Am Eingang der Rennbahn gab Wanderleiter Uwe Hiksch eine kurze Einführung zum Erich-Klausener-Platz. Erich Klausener war ein führender Vertreter des politischen Katholizismus im Deutschen Reich. Als Leiter der Berliner Katholischen Aktion organisierte er seit 1928 Kundgebungen von Katholik*innen und kritisierte öffentlich die Politik der jeweiligen Regierung, im Besonderen wandte er sich 1933 gegen die antikirchliche Politik der Nazis. Gleichzeitig lehnte Klausener als Konservativer die Politik der Nazis nicht vollständig ab. Anlässlich des märkischen Katholikentages am 24. Juni 1934 im Hoppegarten hielt Klausener eine leidenschaftliche Rede vor 60.000 Zuschauern in der er die Kirchenpolitik der Nazis auch kritisierte. Am 30. Juni 1934 wurde Klausener deshalb von den Faschisten ermordet.
Vorbei an der Rennbahn ging es weiter nach Dahlwitz. Vor dem Schloss wurde kurz die Geschichte des Schlosses und der Adelsfamilie Treskow vorgestellt. Das Schloss Dahlwitz wurde in den Jahren 1855/56 für den Gutsbesitzer Carl von Treskow gebaut. In der DDR wurde das Schloss als Kindergarten und Schulhort für die benachbarte Schule genutzt. Im Jahr 2004 übernahm die Brandenburgische Schlösser GmbH das Gebäude und saniert es seither mit großem Aufwand.
Die Wanderung ging durch den schönen Schlossgarten in das Mühlenfließ. Von dort ging es auf dem Weg immer entlang der Erpe bis nach Friedrichshagen. Die Erpe ist ein 32 km Fluss, der in die Spree fließt. Ihr Quellbach im Norden von Werneuchen wird auch Stienitzfließ genannt. Wie die gesamte Landschaft in Brandenburg und Berlin ist auch der Flusslauf von der letzten Eiszeit geprägt.