27.06.2023 | Nach einer zweijährigen Coronapause fand am 21.01.2023 die „Wir haben es satt!“-Demonstration in Berlin statt, bei der über 10.000 Menschen für eine sozial gerechte Agrarwende auf die Straße gingen. Die Demonstranten forderten eine Umstellung der Landwirtschaft auf ökologisch und sozial nachhaltige Verfahren sowie eine gerechtere Verteilung der Erträge innerhalb der Branche.
Angeführt wurde die Demo von dutzenden Traktoren, welche die Bäuer*innen mit ihren Forderungen, wie beispielsweise „Multikultur statt Monokultur“, versehen haben. Mit einem eigenen Wagen schlossen sich die NaturFreunde unter dem Motto „Hunger und Armut bekämpfen! Gesundes Essen für alle!“ der Demonstration aus Umwelt- und Naturschutzverbänden an. Zudem waren die NaturFreunde mit einem Infostand vertreten.
Einer der wichtigsten Kritikpunkte an der derzeitigen Agrarwirtschaft, ist ihre Ausrichtung an der Maximierung von Profiten. Dies führt dazu, dass besonders kleine landwirtschaftliche Betriebe unter hohem Druck stehen, die Produktion zu erhöhen und dabei die Kosten zu senken. Dies hat unter anderem zur Folge, dass große Mengen an Pestiziden und Düngemittel eingesetzt werden und Tiere unter schlechten Bedingungen gehalten werden. Eine sozial gerechte Agrarwende setzt sich dagegen für eine Landwirtschaft ein, die an Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz ausgerichtet ist. Eine solche Landwirtschaft würde ebenfalls dazu beitragen den Klimawandel zu bekämpfen, Biodiversität zu erhalten und die Ernährungssicherheit zu verbessern.
Eine sozial gerechte Agrarwende bedeutet auch, dass die Rechte und Interessen der Landwirt*innen und Arbeiter*innen in der Landwirtschaft gestärkt werden. Dies schließt faire Löhne und Arbeitsbedingungen, sowie die Unterstützung bei der Finanzierung und dem Zugang zu Märkten und Technologien ein.
Simon Hänszke
aus: WanderfreundIn 01-2023