12.12.2019 | Das Wetter meinte es nicht gut mit den Teilnehmenden an der Demo und Kundgebung: „Schienen auf die Straße! Mit der Straßenbahn auf den Ku‘damm!“. Trotz Regen und kalten Wind fanden sich mehr als 20 Aktive ein, um gemeinsam für eine Straßenbahntrasse auf dem Ku’damm zu demonstrieren. Gemeinsam machten die Aktiven deutlich, dass sie vom Berliner Senat erwarten, dass bereits jetzt mit den Vorbereitungen für neue Straßenbahntrassen in der nächsten Legislaturperiode begonnen wird. Die Aktiven wollen erreichen, dass in den nächsten Wahlprogrammen der Parteien klare Aussagen zum Ausbau der Straßenbahn aufgenommen wird. Für die NaturFreunde Berlin forderte Uwe Hiksch, dass in der nächsten Legislaturperiode mindestens 100 km neue Straßenbahntrassen geplant und möglichst weit realisiert werden müssen. Er kritisierte die Aussagen aus der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, sich wieder aktiv für den Ausbau der U-Bahn in Berlin zu engagieren. Dies halte er aufgrund der Notwendigkeit eines schnellen Umstiegs auf den ÖPNV für nicht aktzeptabel. Er forderte die Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus auf, sich an den Koalitionsvertrag zu halten, der einen schnellen Ausbau der Straßenbahn festschreibe.
Yannick Kiesel forderte für Grünzüge Berlin einen schnellen Fortschritt bei den Planungen für eine neue Straßenbahntrasse über den Ku’damm. Dabei könnte die neue Trasse am U-Bahnhof Kurfürstenstraße beginnen und bis zum Rathaus Steglitz geführt werden. Hierdurch würde eine weitere Ringbahnverknüpfung mit der Innenstadt geschaffen und gleichzeitig eine Anbindung der geplanten Straßenbahn vom Alexanderplatz nach Steglitz ermöglicht werden.
Norbert Richter vom Fahrgastverband zeigte die Geschichte der Straßenbahn im Bereich des Ku’damms auf. Anhand historischer Straßenbahnpläne von Berlin zeigte er, Alternativen für den Bau einer flächendeckenden Straßenbahninfrastruktur auf.
Heiko Bruns, von „autofrei leben! e.V.“ kritisierte die bisherigen Planungen für die autogerechte Stadt und machte deutlich, dass vor allem der Ausbau der Straßenbahn einen kostengünstigen und schnellen ökologischen Umbau des Verkehrs möglich macht.
Nach der Kundgebung am Wittenbergplatz zogen die Aktiven bis zur Gedächtniskirche. Uwe Hiksch dankte allen Teilnehmenden für ihr Engagement für die Straßenbahn. Im nächsten Jahr werden die NaturFreunde wieder eine Reihe von Stadtspaziergängen, Straßenbahnexpeditionen und Informationsveranstaltungen rund um das Thema Straßenbahn anbieten.