10.04.2018 | Georg Elser blieb standhaft bis zum Schluss. Seine Verhörprotokolle zeigen, dass es ihm gelungen ist, keinen Menschen mit dem er im Laufe seines Lebens in Berührung kam, zu diskreditieren oder als Gegner*in der Nazis darzustellen. Seine Aussagen in den Folterkellern der Gestapo, „daran kann ich mich nicht mehr erinnern“, zeugen von einem beeindruckenden Mut. Georg Elser wollte mit einem Attentat auf Adolf Hitler und die Nazi-Führung die Entwicklung Deutschlands verändern. Diese verließen die Veranstaltung der „Alten Kämpfer“ im Münchner Bürgerbräukeller früher als geplant, um wegen des starken Nebels den Nachtzug zurück nach Berlin zu nehmen. Die Bombe, die der Schreiner Georg Elser von der Schwäbischen Alb unter größter Anstrengung gebaut und hinter der Rednerbühne platziert hatte, explodierte zwar plangemäß, aber eben 13 Minuten zu spät.
Es gibt keine direkten schriftlichen Beweise, dass Georg Elser, bis 1932 auch bei den NaturFreunden in Konstanz Mitglied war. Die Aussage eines Weggefährten zeugt aber von seiner politischen Gesinnung und dem Hinweis, dass er bei den NaturFreunden mitgewandert ist. Elser war Mitglied im Rotfrontkämpferbund und der KPD verbunden. Nach seiner Verhaftung wurde er der Gestapo ausgeliefert. Er kam in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau, wo er am 9. April 1945 auf persönlichen Befehl Hitlers erschossen wurde.
Am 9. April 2018 werden die NaturFreunde Berlin um 18 Uhr an dem Denkmal für Georg Elser in der Wilhelmstraße 93 in 10117 Berlin eine Kundgebung zur Erinnerung an Georg Elser durchführen.
aus: WanderfreundIn 01-2018