
11.12.2020 | Aktuell wird zu Recht viel über das EU-Mercosur-Abkommen gesprochen, dabei ist es nur ein kleines Zahnrad im Uhrwerk des globalen Handels. Es gibt zahlreiche Freihandelsabkommen von der EU, die alle den Verbraucher*innen- und Arbeitnehmer*innenschutz mit Füßen treten sowie den wachstumsgetriebenen Wegwerf-Kapitalismus zu Füßen liegen.
Ziel ist es, mehr Waren zu importieren, mehr Waren zu exportieren und dafür mehr Waren zu produzieren und transportieren. Das hat aber auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima: der Großteil des internationalen Handels verläuft über die Meere per Containerschiff. Schiffe, die Unmengen an Rohöl verbrennen und dreckigen Abgase in die Luft pusten, bringen uns das mehr an Produkten, für das der Regenwald gerodet, Grundwasser ungenießbar und Ackerfläche vergiftet werden. Hauptgewinner dieses neoliberalen internationalen Handels sind die transnationalen Konzerne.
Um der Politik zu zeigen, dass wir diese Freihandelsabkommen nicht brauchen, gingen wir als Teil des „Berliner Netzwerk TTIP | CETA | TiSA stoppen!“ auf die Straße und entsorgten die Freihandelsabkommen sachgerecht. Es geht nicht, dass die deutsche Regierung sich so rege an der Zerstörung der Umwelt beteiligt und teilweise selbst nach 20 Jahre Verhandlung weiter über abgelehnte Abkommen wie dem EU-Mercosur-Abkommen verhandelt. Wir sagen: Freihandelsabkommen in die Tonne!
Jonathan Deisler
aus: WanderfreundIn 04-2020