22.06.2017 | Zusammen mit der Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba veranstalteten die NaturFreunde Berlin eine gutbesuchte Vortragsveranstaltung mit dem kubanischen Professor Dr. Osvaldo Romero Romero von der Universität Sancti Spiritus aus Kuba. Oswaldo Romero zeigte die schwierige wirtscvhaftliche Ausgangslage des Landes auf. Durch die US-amerikanische Blockade werde die wirtschaftliche Entwicklung des Landes massiv erschwert. Seit drei Jahren habe die kubanische Regierung begonnen, einen grundlegenden Wandel der wirtschaftlichen und energiepolitischen Grundlagen des Landes voranzubringen.
Mit der Verabschiedung der sozio-ökonomischen Leitlinien, die in Kuba in tausenden von Veranstaltungen mit den Menschen vorbereitet und diskutiert wurde, setzt Kuba heute auf eine Substitution der fossilen Energiegrundlagen hin zu einer nachhaltigen Energiepolitik. Bis zum Jahr 2030 sollen auf Kuba etwa 25 Prozent der Energie durch erneuerbare Energien gewonnen werden. Ein Schwerpunkt dabei ist die Entwicklung der Energieerzeugung aus Bioenergie, durch die Verwendung der Reststoffe der Zuckerrohrproduktion. Die „revolutión energetíca“, wie sie auf Kuba genannt wird, ist ein engagiertes Projekt zur Umstellung der Ökonomie auf erneuerbare Energien. Durch den Ausbau der Solarenergie und der Windkraft sollen weitere Schritte hin zu einer nachhaltigen Energieerzeugung auf Kuba gegangen werden. Professor Romero machte am Beispiel der Energiepolitik deutlich, wie die US-Blockade das Land einschnüre. Er führte aus, dass „wenn in einer Windkraftanlage auch nur eine Schraube aus US-amerikanischer Produktion verwendet wurde, diese Anlage nach den US-amerikanischen Gesetzen nicht nach Kuba geliefert werden darf“.
Nach dem interessanten Vortrag von Prof. Dr. Romero wurde mit den Anwesenden noch intensiv diskutiert. Traditionell klang der Vortragsabend mit einem gemütlichen Austausch und dem Angebot von Mochitos mit echtem kubanischen Rum aus.
aus: WanderfreundIn 03-16