26.12.2021 | Berlin hat in den nächsten fünf Jahren viel zu tun. Der neue rot-grün-rote Senat muss eine konsequente Mobilitäts- und Energiewende einleiten, die dazu beiträgt, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Dafür muss der öffentliche Nahverkehr konsequent ausgebaut und der flächendeckende Ausbau der Straßenbahn vorangebracht werden. Die Träume vom Bau neuer U-Bahn-Teilstrecken müssen sofort beendet werden. Auch erwarten die NaturFreunde, dass sich die neue Landesregierung an den Zielen des Volksbegehrens „Berlin 2030 klimaneutral“ ausrichtet und Berlin klimaneutral umgestaltet. Hierfür muss in den nächsten fünf Jahren der Ausbau der Fahrradinfrastruktur auf bestehenden Straßen flächendeckend umgesetzt werden. Die weitere Versiegelung von Flächen für Verkehrsinfrastruktur lehnen die NaturFreunde ab.
Gemeinsam für eine solidarische Stadt
Die NaturFreunde Berlin unterstützen die Forderung, die Zielsetzung einer nachhaltigen und klimaneutralen Entwicklung der Stadt in die Berliner Verfassung aufzunehmen. Gemeinsam mit dem Berliner Energietisch und den Mieter*inneninitiativen fordern sie eine Investitionsoffensive für ein nachhaltiges und bezahlbares Wohnen. Immer mehr Menschen leiden unter Energiearmut oder müssen mit Zwangsräumungen rechnen. Um das zu verhindern, müssen konkrete Schritte zur Sicherung der Wohnsituation der betroffenen Mieter*innen eingeleitet werden. Deshalb müssen schnellstens die Forderungen des Volksbegehrens „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ umgesetzt werden.
Berlin braucht mehr Freiflächen
Ausdrücklich fordern die NaturFreunde die Zunahme an Verkehrs- und Siedlungsflächen in der Stadt bis spätestens 2030 auf Netto-Null zu reduzieren. Die NaturFreunde werden gegenüber dem neuen Berliner Senat Druck aufbauen, damit die Grünflächen gesetzlich geschützt und flächendeckende Entsiegelungspotentiale umgesetzt werden. Gemeinsam mit vielen Aktiven wird es in den nächsten Jahren darum gehen, das Ziel einer autoarmen Berliner Innenstadt umzusetzen. Hierfür wollen die NaturFreunde für einen ticketfreien ÖPNV streiten und mit dem Berliner Senat ins Gespräch kommen.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 04-2021